Es ist nicht das erste Mal, dass das baldige Ende der Sanierungsarbeiten auf dem Wiener Leopoldsberg verkündet wird. Doch nun sei man tatsächlich zuversichtlich, sagt Walter Hanzmann, Pressesprecher des Stifts Klosterneuburg, das Eigentümer des Areals ist: "Worum es uns und den meisten Besuchern geht, ist die Kirche. Die Burg selbst wird weiter saniert, das wird wohl noch einige Zeit dauern."

Langwierige Arbeiten

Der Hintergrund: Bis 2007 unterhielt ein Gastronom ein Ausflugsrestaurant in der Burg, das wegen des fortschreitenden Verfalls und des fehlenden Anschlusses ans Kanalnetz allerdings schließen musste. Die Burg wurde in der Folge vom Stift Klosterneuburg für 100 Jahre an den Wiener Architekten Alexander Serda verpachtet und bald danach für die Öffentlichkeit wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Die Kirche ist zwar nicht Teil des Abkommens, steht aber innerhalb der Festungsmauern und war deswegen ebenfalls nicht mehr zugänglich.

Ein Blick von unten auf die Leopoldskirche.
Foto: Gianluca Wallisch

Bürgerinitiativen übten wiederholt Kritik am Verfall des beliebten Ausflugziels, und eine Verzögerung folgte auf die andere. Zuletzt hieß es, die Renovierungsarbeiten seien Ende 2017 abgeschlossen. Dass es mittlerweile so lange dauere, liege auch daran, dass Serda eng mit dem Bezirk und dem Denkmalschutz kooperiere, sagt Hanzmann. "Und wenn da eine Baggerschaufel auf etwas Denkmalschützenswertes stößt, dann muss sie gegen einen Pinsel getauscht werden", will er den langwierigen Prozess veranschaulichen.

Neue Fassade für die Kirche

Dass das Gotteshaus in wenigen Wochen wieder für Messen, Feiern und Veranstaltungen – zuständig ist die Pfarre Nussdorf – offen sein soll, sorgt im Stift für Erleichterung. Bearbeitet wurde vor allem die Außenfassade: Die Westfassade sei den Witterungseinflüssen am stärksten ausgesetzt gewesen und komplett neu aufgezogen worden. Im Innenbereich seien noch kleinere Renovierungsarbeiten zu erledigen. Danach gibt es grünes Licht.

Momentan ist das Tor zur Burg noch verschlossen – finden in der Kirche jedoch künftig Veranstaltungen statt, ist der Zugang möglich.
Foto: Gianluca Wallisch

Das heißt allerdings nicht, dass das seit zehn Jahren verschlossene Tor zur Burg wieder offensteht. Wahrscheinlich werde die Burg nur zugänglich sein, wenn kirchliche Veranstaltungen stattfinden. Im Sommer könne es aufgrund der vielen Ausflügler sein, dass Serda das Burgtor permanent offen lässt und einen Hausbesorger beauftragt, um möglichen Vandalismus zu verhindern, mutmaßt Hanzmann. Serda war für keine Stellungnahme zu erreichen.

Private Veranstaltungen statt Ausflugsrestaurant

Ziemlich sicher ist, dass es auch in Zukunft keinen Restaurantbetrieb mehr geben wird – obwohl die Burg mittlerweile an das Wiener Kanalnetz angeschlossen wurde. Die vorhandenen Räumlichkeiten werde man wahrscheinlich für Veranstaltungen mieten können, sagt Hanzmann. Döblings Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) meinte im Gespräch mit orf.at, dass ein Restaurant nicht rentabel sei. (lhag, 24.1.2018)