Ankara – In der Türkei sind fünf Journalisten wegen "Terrorpropaganda" zu Haftstrafen verurteilt worden. Ein Istanbuler Gericht habe Ragip Duran, Ayse Düzkan, Mehmet Ali Celebi und Hüseyin Bektas zu jeweils 18 Monaten Gefängnis verurteilt, meldete die Nachrichtenagentur Dogan am Dienstag.

Grund sei ihre Teilnahme an einer Solidaritätskampagne für die im Oktober 2016 verbotene prokurdische Zeitung "Özgür Gündem". Der Chefredakteur des Blattes, Hüseyin Akyol, wurde zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

Bis Urteil auf freiem Fuß

Nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen bleiben die Journalisten bis zu einem Berufungsurteil, das in einigen Monaten erwartet wird, auf freiem Fuß.

Nach der Verhängung des Ausnahmezustands in der Folge des gescheiterten Putschversuchs vom 15. Juli 2016 wurde die staatliche Repression unabhängiger Medien in der Türkei noch stärker. Die islamisch-konservative Regierung hat bereits mehr als hundert Zeitungen, Radio- und Fernsehsender geschlossen. Zudem sitzen laut der Plattform für Pressefreiheit P24 mehr als 150 Journalisten im Gefängnis. (APA, 17.1.2018)