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Das weggeworfene Plastik wird immer wieder an die Strände gespült, wie hier an der Ostsee.

Foto: dpa-Zentralbild / Stefan Sauer

Straßburg – Die EU-Kommission will bis 2030 alle Plastikverpackungen wiederverwertbar machen. Es sei zwar unmöglich, Kunststoffe zu verbieten, ein Recycling sei aber notwendig, sagte Vizepräsident Frans Timmermans über die Plastikstrategie der Kommission. Jede Sekunde würden 700.000 Kilogramm Plastik in den Meeren verschwinden.

Wenn sich diese Politik nicht ändere, "wird es 2050 mehr Plastik als Fische, die im Meer schwimmen, geben", so Timmermans. Dabei setzt die EU-Kommission vor allem auf Bewusstseinsbildung. Wenn man einem Kind erkläre, dass ein Strohhalm, der einmal für ein paar Minuten verwendet werde, 500 Jahre brauche, damit er biologisch abgebaut ist, "wollen die Kinder gar keine Trinkhalme mehr", so der Kommissionsvize.

Wirtschaftliche Verluste

Derzeit gingen durch Plastikverpackungen wirtschaftlich jedes Jahr 70 bis 105 Milliarden Euro verloren. Deshalb sei es notwendig, die Verpackungsgesetzgebung auf den Kopf zu stellen. Einwegverpackungen fänden sich zu 50 Prozent an den Stränden, diese Verschmutzung müsse eingeschränkt werden.

Der finnische Kommissionsvize Jyrki Katainen will auch steuerliche Anreize für ein besseres Plastikrecycling einführen. Derzeit würden 26 Millionen Tonnen Plastikabfall jährlich in der EU produziert. Der Großteil davon werde ausgeführt, vor allem in asiatische Länder. Und "das ist nicht sinnvoll". (APA, 17.1.2018)