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Typische Symptome einer Gräserpollenallergie sind Schnupfen, Husten und schwere Atemprobleme.

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Rund 400 Millionen Menschen weltweit leiden in irgendeiner Form unter ein Allergie gegen Gräserpollen (Rhinitis) – mit den üblichen Symptomen wie Schnupfen, Husten und schweren Atemproblemen. Nun konnten Forscher der MedUni Wien in einer Studie beweisen, dass eine Impfung gegen die Allergie Betroffenen helfen kann. Die Ergebnisse sind im Journal of Allergy and Clinical Immunology erschienen.

Der synthetisch hergestellte Impfstoff BM32 soll demnach mit vier Injektionen im ersten Jahr und einer Auffrischung im zweiten Behandlungsjahr 25 Prozent der Sympthome lindern. Die Immuntherapie mit BM32 basiert auf einer Peptid-Carrier-Technologie, die im Vergleich mit anderen Immuntherapien für Allergiker, erheblich weniger Injektionen erfordert und geringere Nebenwirkungen hat.

Revolutionäres Produkt

Der verwendete Impfstoff und die nötigen Antikörper können synthetisch hergestellt werden. Dabei werden dem Allergen mit einer entwickelten Technologie B-Zell-reaktive Proteine entnommen. Diese werden so verändert, dass sie ihre Bindungseigenschaften für das allergenspezifische Immunglobulin-E verlieren und als Trägerproteine für die notwendige Unterstützung durch die T-Zellen dienen.

"Dieser Prozess ist unendlich oft wiederholbar, der Impfstoff bleibt dadurch immer gleich wirksam, stets von gleicher Qualität und sicher", erklärt Valenta. "Je stärker der Allergiker von den Gräserpollen betroffen war, umso stärker war auch der positive Effekt nach der Impfung", erklärt Verena Niederberger-Leppin von der MedUni Wien.

Die Wissenschafter gehen davon aus, dass die Symptome noch weiter zurückgehen, wenn die Impfung über Jahre immer wieder aufgefrischt wird – die vorliegenden Daten beziehen sich auf einen Studien-Zeitraum von zwei Jahren. Außerdem könnte sie möglicherweise auch präventiv eingesetzt werden.

Impfung für 2021 geplant

Eine weitere Studie und eine gleichzeitige Impfstudie bei Kindern unter Beachtung aller dafür vorgesehenen Richtlinien sind ab dem Jahr 2019 geplant. Die Ergebnisse sollen die Voraussetzungen für die allgemeine Zulassung der Impfung ab dem Jahr 2021 schaffen.

Gleichzeitig wurde im Rahmen der Untersuchungen zur Wirksamkeit von BM32 festgestellt, dass der Impfstoff auch bei Hepatitis B und Asthma eine wirksame Behandlungsoption sein könnte. Weitere Einsatz-Möglichkeiten von BM32 sind die Behandlung von Allergien gegen Hausstaubmilben, Katzen und Ragweed-Pollen. (red, 18.01.2018)