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Das Gezerre um Niki ist noch nicht zu Ende.

Foto: Reuters/Bader

Wien – Niki-Gründer Niki Lauda verspricht in einem offenen Brief allen Niki-Mitarbeitern einen Job. Er wolle nicht nur den Flugbetrieb, sondern auch die Verwaltung und die Technik übernehmen, heißt es da.

Die Flugzeuge für den Neustart sowie die Auslastung für die Flugzeuge seien "bereits gesichert", schrieb Lauda wie berichtet. Auch Leistungen, die zuletzt von Air Berlin beigesteuert wurden, wie beispielsweise der Ticketverkauf, seien "bereits gesichert". Seine Firma Lauda Motion habe die Betriebsbewilligung und könne daher die Start- und Landerechte (Slots) übernehmen.

Beschäftigte wollen nicht gerettet werden

Nimmt man die Stimmung auf einer Betriebsversammlung der Niki-Belegschaft vom Mittwoch ernst, wollen so manche Niki-Beschäftigte aber gar nicht von Lauda gerettet werden. Vielmehr sei für viele das Gegenteil der Fall, berichtet das Luftfahrtportal "Austrian Wings".

Insider bestätigen dem STANDARD, dass bei der Versammlung am Mittwoch zuweilen die Wogen hochgegangen seien. Manche hätten recht heftig ihrem Unmut über Airline-Gründer Niki Lauda Luft gemacht. Andere wollen einfach, dass die Sache rasch zu einem Abschluss kommt, damit sie nicht noch länger in der Luft hängen. Nicht wenige erinnerten sich an die Anfangszeiten der Niki, als sie quasi als Leiharbeiter eingestellt worden seien. Es sei noch gar nicht so lange her, dass man es geschafft habe, ordentliche Arbeitsbedingungen für die Niki-Beschäftigten zu schaffen.

Moderne Sklaven

"Jahrelang haben wir als moderne Sklaven über eine Leiharbeitsfirma für Niki geschuftet. Wir waren so froh, als Lauda endlich gegangen ist, er soll uns bitte nur in Ruhe lassen. Der Verkauf an IAG ist die beste Lösung für den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze", zitiert das Luftfahrtportal einen Niki-Mitarbeiter.

Ein Pilot sprach im Gespräch mit "Austrian Wings" aus, was offenbar auch andere denken: "Es gibt schon seltsame Zufälle. Ausgerechnet für jene Anwaltskanzlei, mit der Fair Plane immer wieder zusammenarbeitet, ist ein Jurist tätig, der offenbar gute Kontakte zu Lauda hat und der auch lange Zeit bei uns im Management war. Und urplötzlich, nachdem Herr Lauda im Bieterverfahren von der IAG ausgestochen wurde, kommt Fair Plane daher, setzt ein Insolvenzverfahren in Österreich durch – und, schwupps, will Niki Lauda wieder bieten."

Fair Plane wies gegenüber dem Luftfahrtportal zurück, dass die genannte Anwaltskanzlei mit der Causa betraut sei. Man habe zwei andere Kanzleien eingeschaltet. Jetzt werden Unterschriften für eine Petition gesammelt, in der gefordert wird, den vom deutschen vorläufigen Insolvenzverwalter eingefädelten Verkauf von Niki an die IAG wie geplant durchzubringen oder zumindest kein schlechteres Angebot als jenes der IAG zu akzeptieren. Gegen Lauda sei die Petition aber keineswegs gerichtet, heißt es. (rebu, 18.1.2018)