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Silvio Berlusconi (vorne) spricht sich für Matteo Salvini (im Hintergrund) als Innenminister aus.

Foto: AP Photo/Andrew Medichini

Rom – Sollte seine Mitte-Rechts-Allianz die Parlamentswahlen am 4. März gewinnen, will Italiens viermaliger Premier Silvio Berlusconi den Chef der ausländerfeindlichen Lega Nord, Matteo Salvini, als Innenminister einsetzen. "Salvini ist unser Stürmer", sagte Berlusconi im Interview mit dem italienischen TV-Kanal La 7 am Donnerstag.

Sollte das Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg noch vor den italienischen Parlamentswahlen ein gegen ihn verhängtes Ämterverbot aufheben, würde er im Fall eines Wahlsieges seiner Allianz selbst Regierungschef werden, sagte Berlusconi. Er halte es jedoch für unwahrscheinlich, dass das EGMR-Urteil vor den Parlamentswahlen gefällt werde. "Sollte ich nicht Premier werden können, werden wir einen Regierungschef einsetzen, der Vermittlungstalent hat. Ich habe bereits einen Namen parat", sagte Berlusconi, ohne konkreter zu werden.

"Salvini ist sehr konkret"

Seine Mitte-Rechts-Koalition sei durchaus solide, versicherte Berlusconi. Die Lega Nord habe mit ihm jahrelang regiert. "Salvini ist sehr konkret", lobte Berlusconi. Auch die dritte Partei im Mitte-Rechts-Bündnis, die Rechtskraft "Brüder Italiens" (Fratelli d'Italia/FDI), sei zuverlässig.

Zu den Schwerpunkten seines Wahlprogramms zähle die Einführung einer Flat Tax von 23 Prozent, berichtete der Medienzar. Damit soll die Steuerhinterziehung in Italien aktiv bekämpft werden. Berlusconi, der 2011 wegen Steuerbetrugs zu vier Jahren Haft verurteilt worden ist, bestritt, dass er jemals auch nur einen Euro an Steuern hinterzogen habe. (APA, 18.1.2018)