Krake nimmt menschlichen Kopf in Besitz

Fällt der Begriff "Riesenkrake", denkt man häufig an Ungeheuer, die in früheren Jahrhunderten ganze Galeeren unter Wasser gezogen haben sollen. Der reale Riesenkrake erreicht freilich nicht diese Dimensionen, auf dem Kopf sitzen muss man ihn aber trotzdem nicht unbedingt haben. Einer Taucherin ist aber genau das in den Gewässern vor Port Hardy auf Vancouver Island passiert.

Shannon "Shaz" Kozak war mit zwei Kollegen vor Dillon Rock unterwegs, als sie ein durchaus Ehrfurcht gebietendes Exemplar eines Pazifischen Riesenkraken (Enteroctopus dofleini) entdeckte. Nach einer zunächst schüchternen Kontaktaufnahme zwischen Mensch und Weichtier entschied sich der Oktopus von mehreren Metern Spannweite für eine Naherkundung der Ruhestörerin. Die Begegnung, die von den Tauchern bereits 2011 auf Video festgehalten worden war, aber erst vor kurzem veröffentlicht wurde, verlief letztlich für beide Seiten ohne Blessuren: Einem ihrer Tauchkollegen gelang es, das Tier wieder behutsam von Shaz' Kopf zu lösen.

Screenshot: cdngreenwaterdiver

Belebte Planeten um Neutronensterne?

Die ersten bestätigten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems wurden 1992 entdeckt – und zwar um einen Neutronenstern. Alleine schon die Tatsache, dass eine solche superdichte "Sternenleiche" noch immer planetare Begleiter hat, scheint ungewöhnlich – doch es geht offenbar noch merkwürdiger: Ein Team um Alessandro Patruno und Mihkel Kama von der niederländischen Universität Leiden hat im Fachjournal "Astronomy & Astrophysics" eine Studie veröffentlicht, in der sie nachweisen, dass selbst um einen Neutronenstern belebte Planeten zumindest theoretisch möglich wären. Ein solcher Exoplanet müsste demnach eine Supererde mit mehrfacher Erdmasse sein, dessen Atmosphäre Millionen Mal dichter sein müsste, als die unseres Heimatplaneten.

Ein reales Beispiel für eine solche Konstellation haben die Wissenschafter ausgerechnet in jenem System entdeckt, in dem 1992 der erste Exoplanet erspäht worden war: Der Pulsar PSR B1257+12 liegt rund 2.300 Lichtjahre entfernt im Sternbild Jungfrau und wird von drei Exoplaneten umkreist; bei zwei davon handelt es sich um Supererden. Die dichten Atmosphären dieser Welten würden nach Ansicht der Astronomen die gefährliche Röntgen- und Partikelstrahlung des Neutronensterns in Wärme umwandeln. "Nach unseren Berechnungen würde auf der Oberfläche dieser Exoplaneten Temperaturen herrschen, bei denen Wasser dauerhaft flüssig sein könnte", erklärt Patruno. Im Grunde würden die Bedingungen auf einem solchen Exoplaneten jenen in der Tiefsee der Erde gleichen, erklären die Forscher. Unklar ist allerdings, ob die Gashüllen dieser beiden Exoplaneten tatsächlich dicht genug sind.

Illustr.: NASA/JPL-Caltech/R. Hurt

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Ätna ist mehr Thermalquelle denn Vulkan

Der Ätna im Osten der italienischen Insel Sizilien gilt als höchster aktiver Vulkan Europas. Verlässlich alle paar Jahre bricht der Feuerberg aus und spuckt Lava, Asche und heiße Gase. Obwohl er sich auf den ersten Blick in für Vulkane typischer Weise verhält, passt beim Ätna etwas nicht ganz zusammen, findet Carmelo Ferlito von der Universität Catania. Der Vulkanologe und sein Team haben in einer Studie im Fachjournal "Earth-Science Reviews" nachgewiesen, dass der Ätna Wasserdampf, Schwefeldioxid, Kohlendioxid und andere Gase in bedeutend größerem Umfang ausstößt, als es die anerkannten Theorien vorhersagen würden.

"Bei der beobachteten Menge von Dampf und Gasen müsste der Vulkan eigentlich zehnmal mehr Lava ausspucken", meint Ferlito. Dies wiederum würde dafür sprechen, dass sich der überwiegende Großteil der Gase nicht direkt aus dem Magma speist, wie bei anderen Vulkanen. Die Wissenschafter nehmen statt dessen an, dass Dampf und Gase aus mit Wasser gefüllten Hohlräumen unter dem Vulkankegel stammen, die vom Magma erhitzt werden. In ähnlicher Weise passiert dies auch bei heißen Quellen, so Ferlito.

Foto: AP/Salvatore Allegra

Mayon will sich nicht beruhigen

Apropos Vulkan: Die derzeitigen Eruptionen des aktivsten Vulkans auf den Philippinen haben zwischenzeitlich mehr als 34.000 Menschen in die Flucht getrieben. Seit mehreren Tagen schon speit der Vulkan Mayon im Osten des Landes Lava und Aschewolken aus. Die Bewohner von sieben umliegenden Orten mussten in Evakuierungszentren Zuflucht nehmen. Inzwischen haben die Behörden allerdings die Rückkehr jener Menschen gestattet, die sieben Kilometer oder mehr von der Gefahrenzone entfernt leben.

Das Vulkanologie-Institut stuft die Ausbruchsgefahr des Mayon weiterhin auf das Level 3 ein. Das bedeutet, ein ernstzunehmender Ausbruch des 2.463 Meter hohen Vulkans sei innerhalb weniger Wochen möglich. Seit 1616 ist der Mayon rund 50 Mal ausgebrochen. 1814 starben bei der bisher verheerendsten Eruption mehr als 1.200 Menschen, ein Dorf wurde unter Lava begraben. Bei einem weiteren Ausbruch 1993 kamen 79 Menschen ums Leben. In dem oberen Bild vom 15. Jänner ist der Mayon im Hintergrund der Großstadt Legazpi (rund 200.000 Einwohner) zu sehen.

Foto: APA/AFP/CHARISM SAYAT

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China forciert Suche nach Außerirdischen

China hat sich in den vergangenen Jahren als ernstzunehmende Macht in der Raumfahrt etabliert. Das Reich der Mitte hat einen Rover auf dem Mond gelandet, die Vorstufe für eine geplante Raumstation in den Erdorbit geschickt und will bis 2030 bis zu zehn Sonden ins Sonnensystem hinaus entsenden, um den Mars, die Venus, den Jupiter und den Zwergplaneten Ceres näher zu erkunden. Vor allem aber sieht es so aus, als wolle China bei der Suche nach extraterrestrischen Intelligenzen die globale Führungsrolle übernehmen: Obwohl das 2016 fertiggestellte weltgrößte Radioteleskop FAST (im Bild) noch nicht den regulären Betrieb aufgenommen hat, verkünden chinesische Behörden bereits den Bau eines weiteren Riesenteleskops.

Das QTT-Teleskop nahe Shihezi in der autonomen Uygur-Region soll einen Schüsseldurchmesser von 110 Metern haben und nach seiner Fertigstellung 2023 das größte vollbewegliche Radioteleskop der Welt sein. Während damit natürlich vor allem astronomische Beobachtungen durchgeführt werden, soll QTT gemeinsam mit FAST nach Angaben von Song Huagang, einem Astronomen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften vom Xinjiang-Observatorium, auch nach Signalen von außerirdischen Zivilisationen horchen. Tatsächlich konnten bereits bei Testläufen mit dem FAST-Teleskop ungewöhnliche Signale registriert werden, berichtet FAST-Chefwissenschaftler Li Di. Allerdings sei bei diesen zugegeben ungewöhnlichen Signalen die genauen Quellen noch unsicher.

Foto: REUTERS/China Daily

Super-Fäuste mit Bandagen

Wenn Fangschreckenkrebse zuschlagen, dann tun sie das mit einer Wucht, die im Tierreich ihresgleichen sucht. Grundsätzlich erlegen diese in tropischen Küstengewässern lebenden Krebse ihre Beute auf zwei Arten: Die einen als "Speerer" bekannten Jäger durchbohren ihre Opfer mit den spitzen Enden ihrer Vorderbeine. Die anderen kennt man als "Schmetterer". Ihre bevorzugten Beutetiere sind Muscheln oder andere Krebse, und um deren Panzer zu durchdringen, prügeln die Fangschreckenkrebse mit zu Keulen verdickten Enden ihres zweiten Beinpaares auf sie ein.

Diese Schläge zählen zu den schnellsten Bewegungen im gesamten Tierreich. Wie die Keulen einer solchen Wucht überhaupt standhalten können, haben Biologen um David Kisailus von der University of California (Riverside) näher untersucht. Frühere Analysen konnten bereits zeigen, dass die Angriffswerkzeuge dieser Krebse durch einen speziellen Kompositaufbau vor Schäden geschützt werden. Nun haben die Forschern auch eine Faserstruktur entdeckt, die die "Super-Fäuste" wie Bandagen umgibt und verhindert, dass sie sich während des Aufpralls zu sehr ausdehnen.

Foto: Silke Baron

Erste Belege für Glasherstellung im südlichen Afrika

Ob im südlichen Afrika schon vor der Ankunft von Besuchern und Eroberern aus Europa die Glasmacherkunst verbreitete war, blieb lange Zeit umstritten. Frühere Ausgrabungen in Ile-Ife im heutigen Südwesten Nigerias brachten zwar Hinweise auf mehrere Hundert Jahre alte Glaswerkstätten zutage. Die von erstarrtem Glas überkrusteten Behälter und Glasperlen hatte man bisher allerdings nur als Beleg dafür interpretiert, dass dort aus fernen Regionen importiertes Glas umgeschmolzen, aber nicht selbst hergestellt wurde.

Eine Gruppe von Forschern um Abidemi Babatunde Babalola von der Harvard University bei Boston konnte nun erstmals den Beweis liefern, dass in Ile-Ife tatsächlich auch Glas selbst hergestellt wurde, und zwar bereits ab dem elften Jahrhundert. Die Wissenschafter identifizierten in insgesamt 52 Glaskügelchen aus der Ausgrabungsstätte Igbo Olokun eine charakteristische chemische Zusammensetzung, die laut der Studie im "Journal of Archaeological Science" eindeutige Parallelen zur lokalen Geologie und zu Rohmaterial aus der unmittelbaren Umgebung aufweist.

Foto: Abidemi Babatunde Babalola

Eulensterben rund um Hanfplantagen

Der illegale Marihuana-Anbau in Kalifornien tötet – zumindest indirekt – Eulen, die rund um die Plantagen ihre Jagdgebiete haben. Obwohl seit dem 1. Jänner 2018 im bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA der Verkauf von Cannabisprodukten gesetzlich erlaubt ist, werden im Norden Kaliforniens vermutlich auch weiterhin zahlreiche versteckte Marihuanafelder existieren. Die wasser- und waldreiche Region bietet nicht zuletzt wegen seines Klimas ideale Bedingungen für das Gedeihen der Hanfpflanzen.

Das geht unter anderem zulasten der Eulen (im Bild ein Streifenkauz, Strix varia): Wie ein Team um Mourad W. Gabriel von der University of California in Davis im Fachjournal "Avian Conservation and Ecology" berichtet, sterben die Raubvögel an Rattengift, das die illegalen Cannabisfarmer auslegen und von den Nagern aufgenommen wird. Die sterbenden Ratten werden dabei zur leichten Beute für Eulen, die wiederum selbst an den Giftstoffen zugrunde gehen. Die Biologen befürchten, dass die Populationen mehrerer Eulenarten rund um die illegalen Hanfplantagen auf Dauer völlig ausgelöscht werden könnten.

Foto: Gregory Smith

Hoffnung für einen kleinen Räuber

Sie gilt als kleinste Raubkatze der Neuen Welt und ist auch nur in einem verhältnismäßig kleinen Verbreitungsgebiet in Südamerika zu finden, das aufgrund der Regenwald-Abholzung und Umwandlung in Farmland immer weiter schrumpft: Die Chilenische Waldkatze (Leopardus guigna) erreicht eine Körperlänge (ohne Schwanz) von rund 40 Zentimetern und ein Gewicht von unter drei Kilogramm. Damit ist sie nur etwa halb so groß wie eine durchschnittliche Hauskatze. Obwohl Farmer der Katze aus Sorge um ihre Tierbestände häufig nachstellen, zeigt nun eine Studie, dass die auch als Kodkod bekannte Art in der Nähe menschlicher Siedlungen ganz gut überleben kann.

Problematisch für die kleinen Räuber ist dagegen die zunehmende Fragmentierung ihres Lebensraumes, wie ein Team um Nicolas Galvez von der University of Kent nun berichtet. Aktuellen Schätzungen zufolge gibt es heute nur mehr rund 10.000 Chilenische Waldkatzen in freier Wildbahn. Die kleinen Katzen würden sich allerdings in Landwirtschaftsgebieten recht wohl fühlen, solange diese in der Nähe von brachliegenden Gebieten liegen, wohin sie sich zurückziehen können.

Foto: Jerry Laker

Leben auf dem Mars direkt erkennen

Bis erstmals Menschen selbst die Marsoberfläche erkunden, müssen wir uns bei der Suche nach möglichen Lebensspuren auf dem Roten Planeten auf Roboter verlassen. Dass die ferngesteuerte Identifizierung von Einzellern und ihren Überresten dort tatsächlich zweifelsfrei funktionieren könnte, haben nun Forscher um Lyle Whyte von der kanadischen McGill University anhand einer neuen Methode dargelegt. Im Fachjournal "Frontiers in Microbiology" beschreiben die Wissenschafter aktuelle Versuche mit miniaturisierten Instrumenten auf Basis neuer mikrobiologischer Techniken, bei denen in der kanadischen Arktis – einer dem Mars nicht unähnlichen Region – Mikroben aufgespürt werden konnten.

"Seit den 1970er-Jahren wurden bei Marsmissionen keine Detektoren zum direkten Nachweis von Leben eingesetzt", beklagt Jacqueline Goordial, Koauthorin der Studie. "Unsere modulare Plattform beweist, dass einzellige Lebensformen mit mobilen, leichtgewichtigen und energiesparenden Geräten aufgespürt werden können." Kernstück des Instrumentenensembles ist ein Miniatur-DNA-Sequenzer, der bei dem Experiment im kanadischen Eis extremophile Mikroorganismen identifizierte, die zuvor noch nie im Labor kultiviert worden waren.

Foto: Jacqueline Goordial

Modische Paläontologie

Lange hat es gedauert und manch eine/r hat wohl auch gar nicht mehr wirklich damit gerechnet – nun ist es schlussendlich doch passiert: Die Paläontologie und die Haute Couture (vielleicht auch bald Prêt-à-porter, wer weiß...) haben zusammen gefunden. Auf der Pariser Fashion Week präsentierte am Freitag das Modelabel Comme des Garçons Homme Plus, was Mann mit Biss in der Herbst-/Wintersaison 2018/2019 unbedingt tragen sollte. Comme des Garçons hat eine ganze Reihe an modischen Fossilien im Angebot. Hier im Bild ist das Modell Carnotaurus sastrei zu sehen, das perfekte Accessoire für einen eleganten Abend im Burgtheater oder auch, als kecker Hingucker, auf dem Opernball.

Foto: APA/AFP/BERTRAND GUAY

System mit fünf Exoplaneten entdeckt

Internationale Astronomen haben mit der Hilfe von interessierten Laien im Rahmen eines Citizen-Scientists-Projektes in 792 Lichtjahren Entfernung ein System mit mindestens fünf massereichen Exoplaneten entdeckt. Die fünf Welten umkreisen den Stern K2-138 im Sternbild Wassermann und dürften allesamt größer sein als die Erde. Während es sich beim innersten Exoplaneten K2-138b um einen Felsplaneten handeln könnte, enthalten alle übrigen dafür zu viel Eis und Gas, wie die Wissenschafter im "Astronomical Journal" berichten. Lebensfreundliche Bedingungen herrschen auf keinem dieser Planeten: Aufgrund der großen Nähe zu ihrem Muttergestirn, das etwas kleiner und leichter ist als die Sonne, herrschen dort vermutlich Temperaturen von 430 bis beinahe 1.000 Grad Celsius.

Illustr.: NASA / JPL-Caltech / R. Hurt, IPAC

Der Stanley-Kubrick-Frosch

Ein internationales Biologenteam hat in Ecuador und Peru zwei bisher unbekannte Baumfrosch-Arten entdeckt. Eine der im tropischen Regenwald des Amazonasbeckens heimischen Spezies wurde nach dem US-Filmemacher Stanley Kubrick benannt. Beide Arten – Dendropsophus kubricki (oberes Bild) und D. kamagarini (unteres Bild) – gehören zur umfangreichsten Gattung von Baumfröschen in Lateinamerika.

Während D. kamagarini im südöstlichen Peru, nordwestlichen Brasilien und nordöstlichen Bolivien vorkommt, ist D. kubricki ausschließlich im Nordosten und im Zentrum Perus zuhause. Die Entdecker Pablo Venegas und Santiago Ron von der Catholic University in Ecuador und dem Centro de Ornitología y Biodiversidad in Peru benannten das Fröschchen nach dem US-Filmregisseur, um dessen filmisches Schaffen zu Ehren – und ganz besonders sein Meisterwerk "Clockwork Orange".

Fotos: P.J. Venegas./A. Muñoz

Material aus der Zeit vor der Sonne

So gut wie alles, was aus dem All auf unserer Erde einschlägt, stammte entweder von einem anderen Himmelskörper oder kreiste seit der Entstehung des Sonnensystems um unseren Heimatstern. 1996 jedoch wurde in Ägypten ein Meteorit gefunden, der sich aufgrund seiner Zusammensetzung von allen bis dahin bekannten Brocken aus dem All unterscheidet. Woher also kam der nur wenige Zentimeter große "Hypatia"'-Stein? Einem Team um Jan Kramers von der University of the Witwatersrand in Südafrika ist es nun möglicherweise gelungen, dieses Rätsel zu lösen: Mithilfe modernster Untersuchungsverfahren stellten die Wissenschafter bei dem Stein eine ganze Reihe von Anomalien fest.

So fanden sich beispielsweise Hinweise auf große Mengen von sogenannten polyaromatischen Kohlenwasserstoffen, die man bisher aus interstellarem Staub kannte. Auch einige mineralische und metallische Einschlüsse erwiesen sich als bislang einzigartig. Kramers und seine Kollegen vermuten deshalb, dass der "Hypatia"-Stein zumindest teilweise aus Material besteht, das schon vor dem Sonnensystem existiert hat. "Wir vermuten, dass die entdeckten Nickel-Phosphor-Eisen-Körnchen lange vor der Sonne entstanden sind", erklärt Kramers. "Sie sind in ihrer Zusammensetzung völlig fremdartig und können sich auch nicht später durch Kollisionschocks gebildet haben."

Foto: Mario di Martino, INAF Osservatorio Astrofysico di Torino

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Jahrhundertdürre: Für Kapstadt naht der "Day Zero"

Der südafrikanischen Metropole Kapstadt geht allmählich das Trinkwasser aus. Die Region um die Provinz Westkap kämpft mit einer der schlimmsten Dürreperioden seit 100 Jahren. Daher wurde nun ab dem 1. Februar der Grenzwert für den täglichen Wasserverbrauch der Bevölkerung um 40 Prozent auf 50 Liter pro Person gesenkt. Die neuen Maßnahmen sollen den sogenannten "Day Zero" verhindern. Der Ausdruck beschreibt ein Szenario, in dem die Stadt die normale Wasserversorgung stoppt, so dass die Bevölkerung sich ihre tägliche Wasserration von dann 25 Litern an Versorgungsstellen abholen muss.

Derzeitige Berechnungen nennen den 21. April als wahrscheinlichen Day Zero. "Trotz monatelangen Drängens verbrauchen 60 Prozent der Kapstädter mehr als 87 Liter pro Tag", sagte Kapstadts Bürgermeisterin Patricia de Lille mit Bezug auf den aktuellen Grenzwert. "Wir müssen davon ausgehen, dass sie ihr Verhalten nicht ändern werden." Meteorologen befürchten, dass nennenswerte Regenmengen in der Kapregion erst im dortigen Winter, also zwischen Mai und September, fallen werden.

Foto: AP/Halden Krog

Verschmolzene Galaxienhaufen

Das Hubble Weltraumteleskop hat die bislang detaillierteste Aufnahme von A1758N geschossen, einem Teilbereich des gigantischen Galaxienhaufens Abell 1758. Der Cluster wurde 1958 entdeckt und zunächst für eine einzelne galaktische Zusammenballung gehalten. Erst das ROSAT Röntgenteleskop lieferte Bilder, die zeigten, dass Abel 1758 eigentlich aus zwei Untergruppen — A1758N (Nord) and A1758S (Süd) — besteht, die rund 2,4 Millionen Lichtjahre voneinander getrennt sind.

Auf diesem Hubble-Bild ist die nördliche Struktur zu sehen, die wiederum eine Unterteilung in eine östliche und eine westliche Hälfte aufweist. Jüngere Beobachtungen von Verwirbelungen in beiden Regionen lassen vermuten, dass diese Strukturen das Ergebnis von früheren Verschmelzungen kleinerer galaktischer Cluster sind.

Foto: NASA / ESA / Hubble

Zoowelt

Für Alberta im Tiergarten Schönbrunn hat es sich zumindest vorerst ausgefaulenzt: Am 22. Dezember hat das Faultier-Weibchen ein Jungtier zur Welt gebracht. Das Kleine liegt auf seiner Mutter wie in einer gemütlichen Hängematte und gab sich bisher etwas fotoscheu. "Mindestens 14 Stunden am Tag dösen unsere Faultiere vor sich hin. Um das Jungtier zu sehen, das sich im Fell am Bauch der Mutter festklammert, braucht man also noch etwas Geduld", so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

Zweifingerfaultiere sind in den Regenwäldern Südamerikas heimisch. Sie verbringen die meiste Zeit kopfüber in Bäumen hängend. Nachdem mehr oder weniger alles im Leben der Faultiere langsam abläuft, dauert auch das Heranwachsen der Jungtiere entsprechend lange: Erst im Alter von etwa einem halben Jahr fängt der Nachwuchs an, selbst im Geäst zu hängen. Erst dann wird sich auch zeigen, ob das Junge ein Männchen oder ein Weibchen ist." (tberg, 21.1.2018)

Foto: APA/DANIEL ZUPANC