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Der Drohnen-Absatz in Österreich ist niedrig, speziell im Vergleich mit dem deutschen Markt.

Foto: Reuters

Im deutschsprachigen Raum waren 2017 bereits mehr als 50.000 Drohnen mit mindestens zwei Kilogramm Eigengewicht unterwegs. Der Markt in der DACH-Region wuchs um 14 Prozent, errechnete Branchenradar.com (früher Kreutzer Fischer & Partner). Österreich hinkt aber hinterher – wegen bürokratischer Hürden, starrer Strukturen und hoher Strafen.

Lange Verfahren, teure Genehmigungen

Während in Deutschland eine Drohne pro 1.700 Einwohner verkauft werde und in der Schweiz eine pro 5.500 Einwohner, sei es in Österreich nur eine je 8.300 Einwohner. Die Beratungsfirma führt das auf die strengen Regeln hierzulande zurück.

Wer zu kommerziellen Zwecken eine Drohne über besiedeltem Gebiet fliegen lassen will, braucht eine Genehmigung der Austro Control. Ein solches Verfahren dauere bis zu acht Wochen und koste pro Genehmigung 200 bis 300 Euro.

Strenge Regeln

Auch die technischen Anforderungen seien ein Hemmschuh. In Österreich müssen Drohnen auch beim Ausfall einer Komponente voll flugfähig sein. Was auf den ersten Blick als sinnvolle Sicherheitsmaßnahme erscheine, erweise sich bei genauerer Betrachtung als weitere Beschränkung für fliegende Roboter.

"Die Mehrheit der kommerziellen Drohnen sind sogenannte Quadrocopter, also Drohnen, die über vier Rotoren verfügen. Fällt ein Rotor aus, ist die Drohne nicht flugfähig, eine Fluggenehmigung durch die Austro Control also unmöglich", erklärte Branchenradar.com in einer Aussendung.

Für Film- und Fotoaufnahmen sei zusätzlich ein integrierter Autopilot notwendig. "Nur wenn eine Drohne von sich aus gleichmäßig auf einer Stelle schweben kann, ist eine Bewilligung des Fluges realistisch." In Österreich wurden im Vorjahr 1.050 Drohnen verkauft, in der Schweiz 1.510 und in Deutschland 47.720. (APA, 19.01.2018)