Derartige Postings tauchten nach dem Ableben von Ute Bock auf Facebook auf.

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Ute Bock.

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Auch nach ihrem Ableben bleibt die Flüchtlingshelferin Ute Bock ein Feindbild von Rechtsextremisten und Rassisten. Schon kurz nachdem ihr Tod am Freitag bekannt wurde, tauchten auf Facebook pietätlose Hasspostings auf, in denen sie beschimpft und ihr Andenken madig gemacht wird. "Volksverräterin", "Wer Flüchtlingen hilft, hat hier nichts zu suchen", "Kein Mitleid" oder "Hoffentlich schmorrt sie in der Hölle", ist dort zu lesen. Manchen Poster veröffentlichen nur lachende Emojis. Der Blog "Unten Rechts …" hat einige der Postings dokumentiert.

"Eine der bekanntesten & engagiertesten Flüchtlingshelferinnen"

Zivilgesellschaft, Kirchen, das Rote Kreuz, zahlreiche Politiker, mit Ausnahme der FPÖ, lobten hingegen hingen ihr Engagement, welches die 75-jährige österreichweit bekannt machte. "Ute Bock hat uns gezeigt, was Menschsein bedeuten kann", schrieb Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einer Aussendung. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) würdigte Ute Bock als "eine der bekanntesten & engagiertesten Flüchtlingshelferinnen."

Stellungnahme des Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen.

Auch zu einer Gedenkveranstaltung wird aufgerufen: Am 2. Februar soll um 17 Uhr am Heldenplatz in Wien ein "Lichtermeer für Ute Bock" stattfinden, hieß es auf einer via Social Media verbreiteten Einladung des Vereins "Flüchtlingsprojekt Ute Bock" und von "Bock auf Kultur".

Häme nach Schlaganfall

Schon 2013, als Ute Bock einen Schlaganfall erlitt, gab es Häme im Netz. Für Schlagzeilen sorgte ein FPÖ-Funktionär, der damals postete, dass sich sein Mitleid in Grenzen halte. Die Freiheitlichen distanzierten sich daraufhin allerdings von dieser "privaten Meinung".

Hass gegen Baby

Österreichische Hass-Poster sorgten in den letzten Wochen für weltweites Aufsehen, nachdem sie das Wiener Neujahrsbaby völlig enthemmt beschimpften und beleidigten. Der Auslöser: Auf dem offiziellen Foto des Wiener Krankenanstaltenverbunds trägt dessen Mutter ein Kopftuch, weshalb sich zahlreiche Nutzer zu verhetzenden und beleidigenden Kommentaren veranlasst fühlten. (red, 20.1. 2018)