Udo Landbauer ist Spitzenkandidat für die FPÖ bei der niederösterreichischen Landtagswahl am 28. Jänner.

Foto: Matthias Cremer

St. Pölten – Udo Landbauer, FPÖ-Spitzenkandidat für die niederösterreichische Landtagswahl, soll 2010 – als er bereits Spitzenfunktionär der Freiheitlichen Jugend war und im selben Jahr Stadtrat in Wiener Neustadt wurde – einen rechtsextremen Verein unterstützt haben, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" laut Vorabmeldung. Die FPÖ sieht in den Vorwürfen "linke Polemik" im Wahlkampf-Finale.

Bei dem Verein soll es sich um "Junge Patrioten – Verein zur Erziehung zu politischer Verantwortung" handeln. Die Organisation mit "völkisch-fundamentalistischer Orientierung" sei vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) auf Anfrage als rechtsextrem klassifiziert worden, so das "profil". Sie wurde im Oktober 2011 aufgelöst.

Wie das Nachrichtenmagazin in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe schreibt, habe Landbauer in zwei mit seinem Konterfei versehenen Schreiben an Sympathisanten der "Jungen Patrioten" um Spenden ersucht, darunter auch für ein vom Verein herausgegebenes "Liederbüchlein für unterwegs". Das Buch beinhalte unter anderem Lieder aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Seitens der FPÖ Niederösterreich reagierte man auf APA-Anfrage "sehr gelassen". Das sei acht Jahre her und tauche nun ausgerechnet eine Woche vor dem Votum auf – gestützt auf einen "privaten, linken Verein", der einseitige Beurteilungen vornehme. Angemerkt wurde zudem, dass "'profil' uns wegen Inseraten umworben hat", die Partei aber keine in dem Nachrichtenmagazin geschaltet habe. (APA, red, 20.1.2018)