Schwarze Schuhe, schwarze Hose, weißes Hemd und schwarze Jacke: Das war der Dresscode für die 700 Teilnehmerinnen des "Kameradschaftsmarsches" der "Burschenschaft Hysteria", der am Sonntagnachmittag in Wien über den Ring bis zum Heldenplatz stattfand.

Mit Parolen wie "Auf zum goldenen Matriarchat" und der mehrstimmig vorgetragenen Hymne ("Freiheit steht auf unseren Fahnen, für die Freiheit euer Blut"… "Es marschieren Hysteria-Heere, Mutterherrschaft steigt empor") sorgte die Gruppe für staunende Gesichter in der Innenstadt. DER STANDARD hat am Rande des Marsches mit Passantinnen und Passanten über die Burschenschaft gesprochen.

Störaktion am Akademikerball

Im vergangenen Jahr "übernahm" die Burschenschaft nach eigenen Angaben den Akademikerball in Wien. Mitglieder der Hysteria entrollten in der Hofburg Transparente mit ihrem Logo und dem Schriftzug. Das soll heuer verhindert werden, indem die Sicherheitsvorkehrungen durch die Organisatoren verschärft werden. Durch Gesichtserkennung will man die Frauen davon abhalten, erneut eine Aktion in der Hofburg zu starten.

Nach eigenen Angaben wurde die Burschenschaft bereits im Jahr 1810 gegründet. Im Netz trat sie tatsächlich ab Jänner 2016 an die Öffentlichkeit. Als feministisches Satireprojekt will die Hysteria nicht verstanden werden. Doch halten die Frauen der Burschenschaft den rechten Burschenschaften den Spiegel vor, indem sie ihre Wortwahl, ihre Slogans und ihre Bräuche imitieren. So fordert die Hysteria den "Schutz der Männer" und will das Männerwahlrecht einschränken oder entnimmt ihre Staturen dem Buch "Mein Mampf". (red, 21.1.2018)