Die Unterscheidung zwischen echten und falschen Nachrichten wird zunehmend schwieriger, so die Studie.

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New York – Sieben von zehn Personen haben Angst, dass Fake-News als "Waffe" benutzt werden könnten. In Mexiko, Argentinien, Spanien und Indonesien schätzen die Menschen die Gefahr hierfür besonders hoch ein, zeigt das kürzlich veröffentlichte "Edelman-Trust-Barometer", für das 33.000 Personen in 28 Ländern nach ihrem Vertrauen in NGOs, Unternehmen, Regierung und Medien befragt wurden.

59 Prozent stimmen demnach zu, dass es zunehmend schwieriger wird herauszufinden, ob eine Nachricht von einem vertrauenswürdigen Medium stammt. 63 Prozent schätzen die meisten ihrer Mitbürger als unfähig ein, guten Journalismus von Falschmeldungen und Gerüchten zu unterscheiden.

Wenig Vertrauen in Plattformen

Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie Nachrichten über Plattformen beziehen. Dazu zählen etwa soziale Netzwerke, Newsaggregatoren oder Suchmaschinen. Allerdings konsumiert nur die Hälfte der Befragten Nachrichten mehr als einmal wöchentlich.

Nur in drei Ländern vertraut eine klare Mehrheit der Befragten den Medien: China (71 Prozent), Indonesien (68 Prozent) und Indien (61 Prozent). Relativ ausgeglichen ist das Verhältnis in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo 56 Prozent den Medien vertrauen, den Niederlanden (55 Prozent) und Singapur (52 Prozent).

Während das Vertrauen in die "Neuen Medien" wie etwa Social-Media-Netzwerke sinkt, vertrauen Menschen traditionellen Online-Medien wieder mehr. Weltweit ist das ist das Vertrauen in den Journalismus gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozentpunkte auf 59 Prozent gestiegen, das Vertrauen in Plattformen ist um zwei Prozent auf 51 Prozent gefallen.

Am stärksten fiel der Vertrauensverlust in den USA aus: Trauten 2017 noch 53 Prozent der Amerikaner den Neuen Medien, sind es jetzt nur mehr 42. Zurückzuführen ist das wohl auf den Skandal um die ausländische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl per Facebook.

Aber auch das Vertrauen in klassische Medienunternehmen sinkt. Zwei Drittel denken, dass Medien Genauigkeit für Schnelligkeit opfern. Zwei von drei kritisieren, dass die Reichweite zu sehr im Fokus stehe und gute Inhalte zu kurz kommen. (red, 22.1.2018)