In Wien angekommen ist der junge Oberösterreicher Berni Wagner nicht nur mit seinem dritten Soloprogramm Babylon. Es geschah schon früher – damals, als Student, mit echtem Interesse (am Geld seiner Eltern). Darauf folgten radikale Umstellungen für Berni: Vom Gourmet-Spar zum Discount-Supermarkt, ein erster Kontakt mit dem "Dumpstern" und Aliens am Praterstern.
Seine ständige Begleitung: die Unfähigkeit, "Nein" zu sagen. Dazu streift er Themen wie den Wert des Einzelnen in der Gesellschaft und die gleichen Rechte für alle und erklärt, warum "Hierarchiechen" unter Menschen doch nicht so verkehrt wären. Dabei kauft man ihm den verwöhnten Studenten und Menschenfeind gar nicht ab. Mit ausreichend schauspielerischem Talent entsteht ein kritisches aber sympathisches Selbstporträt mit verrückten Gedankengängen und kindlich-kreativen Alltagsbeobachtungen.
Die Jahre der finanziellen Versorgung durch die Eltern sind für Berni Wagner mittlerweile vorbei. Jetzt kann er über seine Vergangenheit und die Gegenwart seiner Bekannten lachen. Berni Wagner – Tagespresse-Außenkorrespondent und zuletzt beim Kabarettgipfel im ORF zu sehen – startet mit Babylon seine bisher größte Tournee und bietet damit gute Unterhaltung für Studierende bis ungefähr zum dreißigsten Semester. Für ein größeres Zielpublikum sind "Phantomvibrationen" durch gestohlene Handys oder "super freaky crazy" Ideen vermutlich ein bisschen befremdlich. (hamu, 22.1.2018)