Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP): "Das ist kein Vorhaben, es ist schlichtweg unsere Verantwortung. Niemals vergessen."

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Wien – Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages findet am Donnerstag im Parlament auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) ein Gespräch mit Zeitzeugen statt. Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) nimmt an der Veranstaltung im Innenhof des Palais Epstein aber nicht teil, weil sie beschlossen hat, im heurigen Gedenkjahr Gedenkveranstaltungen mit FPÖ-Beteiligung zu boykottieren.

Das Zeitzeugengespräch wird von der Direktorin des Jüdischen Museums Wien, Danielle Spera, geleitet. Für die musikalische Umrahmung sorgen junge Musiker der Universität für Musik und angewandte Kunst Wien, welche Musik von verfemten und vergessenen Komponisten spielen. Der Rabbiner und Kantor Mordechai Fiksler wird zudem das Gebet "El Maleh Rachamim" vortragen.

Geladen sind neben allen Abgeordneten, auch Vertreter von Religionsgemeinschaften und Vereinen. Vonseiten der Regierung hat die u.a. für das Gedenkwesen zuständige Staatssekretärin im Innenministerium, Karoline Edtstadler (ÖVP), ihr Kommen angekündigt.

Im Jahr 2018 jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zum 73. Mal. "Das Gedenkjahr 2018 ist mir nicht nur in meiner Funktion als Nationalratspräsident, sondern auch persönlich als Historiker ein großes Anliegen", erklärte Sobotka die Intention der Veranstaltung. Man dürfe nicht zulassen, dass "die grauenhaften Taten während der Zeit des Nationalsozialismus in Vergessenheit geraten" und müsse "auch kommende Generationen für das dunkelste Kapitel unserer Geschichte sensibilisieren". Sobotka: "Das ist kein Vorhaben, es ist schlichtweg unsere Verantwortung. Niemals vergessen." (APA, 23. 01. 2018)