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"Er hat mich die ganze Zeit angeschrien", sagt Jürgen Klopp.

Foto: Reuters/Nadden

Swansea – Wegen der Blamage war Jürgen Klopp frustriert, wegen seines Verhaltens zeigte der Fußball-Trainer Reue. "Es tut mir leid", sagte der Liverpool-Coach. Damit meinte Klopp eben nicht das 0:1 beim Tabellenletzten Swansea, sondern seinen Wutausbruch gegenüber einem gegnerischen Fan während der Partie.

"Er hat mich die ganze Zeit angeschrien", betonte Klopp. "Ich stelle fest, dass ich ein menschliches Wesen bin und kein professioneller Trainer, der so etwas einfach immer wegsteckt." Noch mehr als über den Swansea-Anhänger ärgerte sich Klopp aber über den Auftritt seiner Reds. "Die Leistung frustriert mich mehr als das Ergebnis", sagte der Deutsche. Liverpool verpasste dadurch die Chance, mit dem Dritten Chelsea an Punkten gleichzuziehen.

Nur eine Woche nach dem überragenden 4:3 gegen den zuvor unbesiegten Spitzenreiter Manchester City passierte mal wieder das, was für Liverpool-Fans fast traurige Gewohnheit ist: Auf eine Spitzenleistung gegen ein Topteam folgt eine schwache Vorstellung gegen einen vermeintlich leichten Gegner. Das 0:1 beendete Liverpools Serie von 18 Liga-Spielen ohne Niederlage.

"Manchmal können auch Sardinen ein Spiel gewinnen"

Dabei hatte Liverpool, das Swansea im Hinspiel noch mit 5:0 abgefertigt hatte, die deutlich besseren Chancen. Aber Sadio Mane, Mohamed Salah und Roberto Firmino scheiterten vor dem Tor. Und vor dem Gegentreffer durch Alfie Mawson in der 40. Minute unterlief ausgerechnet Neuzugang Virgil van Dijk ein Fehler.

Bei Swansea war man hingegen euphorisch. Trainer Carlos Carvalhal – seit sechs Spielen im Amt – verriet sein Rezept. "Ich habe meinen Spielern gesagt, dass Liverpool ein wirklich starkes Team ist, sie sind wie ein Formel-1-Rennwagen", erklärte der Portugiese. Seine Spieler hätten dafür sorgen sollen, "dass so viel Verkehr ist, dass sie keine freie Bahn haben, um davonzurasen".

Carvalhal hatte schon vor der Partie für Schmunzeln gesorgt, als er das Transfergeschäft mit einem Einkauf auf dem Fischmarkt verglich. "Wir haben nur Geld für Sardinen, aber ich hätte gern einen Hummer", hatte er gescherzt, dann aber schnell noch betont: "Manchmal können auch Sardinen ein Spiel gewinnen." (APA; 23.1.2018)