In dieser Woche entdeckt Doris Knecht Tabata. Das ist ein effektives Intervalltraining für den Fettabbau und eine gesteigerte Ausdauer. Vier Minuten Anstrengung am Stück hält sie für "packbar".

Foto: Irina Gavrich

Dieses Jahr also: ein fitteres Leben. Natürlich verglüht die Euphorie rasch, es folgt die Überwindungsphase. Welchen Weg der Selbstoptimierung soll man nun wählen? Die Wahl der richtigen Fitnesstechnik ist in etwa vergleichbar mit einem niederösterreichischen Kreisverkehr: Welche Ausfahrt nimmt man?

Welche Sorte von fit will man also sein? Steckt man sich das Ziel, einen Marathon zu laufen oder phantasiert man sich mit arnoldesken Muskelpackerln an Oberarmen und Schenkeln? Will man geschmeidig und auf seinen Atem fokussiert in die eigene Mitte oder durch radikales Auspowern aus deren weicher Schlaffheit heraus finden? Will man unter Menschen trainieren, in einer vertrauten Gruppe oder lieber für sich? In einem Studio oder zu Hause im Wohnzimmer? Die Maßlosigkeit der Möglichkeiten kann einen durchschnittlich unsportlichen Menschen ärger erschöpfen als eine Runde Konditionstraining; denn es ist ja nicht nur ein Kreisverkehr, es reiht sich einer an den nächsten, und jeder bietet der Ausfahrten galore.

Auf der Couch

Ok: Wählen wir mal Tabata. Tabata ist etwas, das man entdeckt, wenn man faul auf der Couch kartoffelt, den Laptop auf dem Bauch, und Blogs über Fitnesstechniken liest, die einem unvorstellbar guttäten, physisch, mental, ästhetisch, alles. Bodyweight-Trainings, für die man auch nichts braucht außer den eigenen Körper und die grüne Yogamatte, die seit Wochen aufgerollt zwischen Fernseher und Wand Staub fängt.

Was man über Tabata liest, überzeugt einen schließlich so effektiv, dass man die grüne Matte endlich wirklich ausrollt, sich in etwas Bewegungskompatibles kleidet und den Laptop mit einem Youtube-Tabata-Video auf dem Couchtisch platziert, das einen mit den Worten "Fat Blasting Workout" überzeugt hat.

Packbar

Das Plus: Eine Trainingseinheit besteht aus nur vier Minuten Anstrengung, zweimal (oder öfter) hintereinander. Vier Minuten: Das ist packbar, im "Unbreakable Kimmy Schmidt"-Sinn, dass man immer nur die nächsten zehn Sekunden schaffen muss, dann überlebt man alles. In diesen vier Minuten werden viele Muskelgruppen beansprucht, die Herzfrequenz geht hoch, man dehnt ein bisserl, man verbrennt Fett, und man schwitzt. Alles gesund.

Die fröhlich-toughe Trainerin Anna Renderer ist in ihren Tabata-Videos zu dritt: Rechts neben ihr trainiert eine, die etwas weniger superfit ist als sie selbst, links von ihr trainiert eine, die etwa so ungelenk und fertig wirkt wie man selbst, wenn man derlei die ersten Male versucht. Keuch und schwitz.

Bitte: Mittlerweile bin ich schon fast die rechts, fast. (Doris Knecht, RONDO, 30.1.2018)

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