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Bleibt King!

Foto: AP/Peter

Melbourne – Titelverteidiger Roger Federer steht ohne Satzverlust zum 14. Mal im Halbfinale der Australian Open. Der 36-Jährige setzte sich am Mittwoch in Melbourne als Nummer zwei gegen den Tschechen Tomas Berdych mit 7:6 (1), 6:3, 6:4 durch. Im Duell um den Finaleinzug trifft der Schweizer, der fünf seiner 19 Grand-Slam-Titel in Down Under geholt hat, am Freitag auf den Südkoreaner Chung Hyeon.

"Ich bin sehr zufrieden, dass ich den ersten Satz noch umgedreht habe, das war der Schlüssel", meinte Federer nach dem 20. Sieg im 26. Match gegen Berdych. Er hatte im ersten Set zwei Satzbälle abgewehrt und sich im Tiebreak klar durchgesetzt. Im Vorjahr hatte er mehrere Fünfsatzpartien bestreiten müssen. "Der heurige Weg ist mir lieber", sagte Federer lachend. "So stehe ich in der Früh nicht mit Schmerzen auf."

Neues Gesicht

Federer ist der höchstgereihte Spieler in der Vorschlussrunde und trifft erstmals auf Chung. Der 21-Jährige hatte mit Erfolgen über Alexander Zverev und Novak Djokovic überrascht, am Mittwoch besiegte er den Thiem-Bezwinger Tennys Sandgren aus den USA mit 6:4, 7:6 (5), 6:3. Chung, vor Melbourne die Nummer 58 der Welt, ist der erste südkoreanische Tennisprofi in der Vorschlussrunde eines Grand-Slam-Turniers. "Es ist gut, dass es neue Gesichter gibt", meinte Federer, der Chung erst selten spielen gesehen hat.

Aufsteiger Chung wird seit dem Vorjahr vom früheren Kevin-Anderson-Coach Neville Godwin betreut. "Er bewegt sich auf dem Court unglaublich gut und ist enorm flexibel", erklärte der Südafrikaner. Sein Schützling hätte sein Potenzial noch bei weitem nicht ausgeschöpft.

Sandgrends Interesse Richtung Ultrarechts

Sandgren blieb zwei Tage nach dem Fünfsatzerfolg über Thiem ohne Satzgewinn und sah sich nach dem Match auch noch veranlasst, sich gegen Vorwürfe wegen seiner politischen Ansichten zu wehren. Der US-Amerikaner war von Medien mit der Alt-Right-Bewegung in Verbindung gebracht worden, die ein Sammelbecken für Ultrarechte ist. Auf Twitter folgt Sandgren zahlreichen Personen, die dem radikalen rechten Spektrum zuzuordnen sind. "Damit ist mein Schicksal in ihren Köpfen besiegelt", kritisierte Sandgren die Journalisten.

Im Damenbewerb erreichten Simona Halep, die Nummer zwei, und Angelique Kerber die Vorschlussrunde. Halep gab sich gegen die Tschechin Karolina Pliskova (6) beim 6:3, 6:2 nach 0:3-Rückstand keine Blöße, und Kerber, die Melbourne-Siegerin von 2016, ließ Madison Keys (USA) mit 6:1, 6:2 keine Chance. Nach dem schwachen Jahr 2017 aus den Top 20 gerutscht, schließt die frühere Weltranglistenerste nun an frühere Erfolge an.

Kerber hat alle ihre 14 Matches in diesem Jahr gewonnen. "Ich glaube, der Druck, den ich mir am meisten gemacht habe, war das, was mir im Weg stand", sagte die Deutsche rückblickend. Am Donnerstag (6 Uhr MEZ) ist im Halbfinale die Weltranglistenerste Halep ihre Gegnerin. Die Rumänin steht bei den Australian Open erstmals im Halbfinale und wartet noch auf ihren ersten Grand-Slam-Titel. (APA, 24.1.2018)