Littleton – Nach einer knapp zweijährigen Verzögerung ist die Marsmission Insight der US-Weltraumbehörde Nasa nun ganz auf Schiene: Der stationäre Marslander soll im Mai von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien im Rahmen des Discovery-Programms zum Roten Planeten starten, die Landung ist für Ende November geplant. Im Reinraum des Herstellers Lockheed Martin Space in Littleton, Colorado, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Derzeit wird zum letzten Mal vor dem Abflug das Photovoltaik-System des Landers getestet. Die Sonnenkollektoren sollen Insight für mindestens ein Marsjahr – rund zwei Erdjahre – mit Energie versorgen. Die fächerartig angeordneten Zellen wurden speziell für das schwache Sonnenlicht auf dem Mars entwickelt.

Test des Photovoltaik-Systems am 23. Jänner.
Foto: Nasa/Lockheed Martin Space

Blick ins Innere

Insight steht für "Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport". Dementsprechend soll der Lander auch die innere Struktur des Mars erforschen: Die Mission sieht vor, dessen frühe geologische Entwicklung vor 4,5 Milliarden Jahren zu untersuchen und so auch neue Erkenntnisse über die Entstehungsprozesse der anderen Gesteinsplaneten des Sonnensystems zu gewinnen.

Insight ist der erste Roboter, der primär Kruste, Mantel und Kern des Mars in den Blick nehmen wird. Dafür soll er etwa mithilfe seismischer Wellen Daten zur tektonischen Aktivität und zu Meteoriteneinschlägen sammeln. Eine Wärmestromsonde soll in bis zu fünf Metern Tiefe thermische Messungen durchführen. Nasa-Forscher erhoffen sich dadurch Informationen darüber, ob es seismische Aktivitäten gibt und ob der Planetenkern flüssig oder fest ist. Zusätzlich soll durch die präzise Bestimmung der Planetenrotation Details über den inneren Aufbau gewonnen werden. (dare, 25.1.2018)