Köln – Der Pay-TV-Sender Sky wird in Zukunft keine Formel-1-Rennen mehr zeigen. Das berichtet das Medienmagazin dwdl.de. Der Vertrag war mit dem Ende der Saison 2017 ausgelaufen und wird nicht verlängert. Auch von der Champions League wird man auf Sky künftig weniger sehen.

RTL hat seine Ausstrahlungslizenz für die Formel 1 bis 2020 verlängert, damit sind die Grand Prix bis einschließlich 2020 frei empfangbar. Sky wollte aber die exklusiven Rechte – oder eben gar keine. "Wir konzentrieren uns auf Rechte mit hoher Exklusivität", begründete Sky auf STANDARD-Anfrage den Schritt.

RTL verkündete Mitte Dezember, drei weitere Saisonen Formel 1 im Free-TV zu senden. RTL konnte 2017 die Zuschauerzahlen des Vorjahres nicht halten. In der Saison 2017 sahen im Durchschnitt 4,39 Millionen Zuschauer die 20 Saisonrennen, 2016 waren es 4,52 Millionen.

Ob die Formel 1 auch einen Platz im Pay-TV bekommt, ist noch nicht bekannt. Am ehesten könnte Eurosport oder der Streaminganbieter Dazn einsteigen, spekuliert man.

Ausstrahlung womöglich nur mehr im Free-TV

Ein weiterer Kandidat könnte Amazon sein. Denn der Onlinehändler und Streaminganbieter möchte mehr wie ein TV-Sender sein. Amazon hat Sky für 2018 bereits die TV-Rechte für Tennisübertragungen in Großbritannien abgejagt. Kürzlich zeigte Amazon auch Interesse an den Rechten für die britische Premier League.

Der Anreiz, die Rechte zu erwerben, ist für Pay-TV-Sender jedenfalls gering. Es dürfte schwer sein, ein Produkt zu verkaufen, das im frei empfangbaren Fernsehen gratis ist. Neben RTL zeigt auch der ORF bis 2019 Formel-1-Rennen. Generaldirektor Alexander Wrabetz hat angekündigt, dass die Formel-1-Rechte womöglich nicht zu verlängern. Ob Wrabetz beim Einkauf der Rechte noch so viel mitzureden hat, ist aber wegen anstehender ORF-Reformen noch offen.

Die Champions League werden Fußballfans hingegen nicht mehr im Free-TV sehen können. Sky und Dazn teilen sich alle Spiele auf. Der Pay-TV-Sender setzt dabei vor allem auf die Konferenzschaltung und Partien mit deutscher Beteiligung. Der Streamingdienst zeigt in der Gruppenphase hingegen mehr Spiele in voller Länge. (red, APA, 25.1.2018)