Durchdrehende Reifen, grölende Menschenmassen: Besonders die GTI-Vor- und Nachtreffen strapazieren die Nerven der Anrainer am Wörthersee – und das bis zu 60 Tage im Jahr.

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Reifnitz/Wien – Mit mehr Polizei und einem zeitlich begrenzten Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen soll mehr Ruhe während des alljährlichen GTI-Treffens in Reifnitz am Wörthersee hergestellt werden. Anrainer beklagen seit Jahren eine zunehmende Belästigung – vor allem bei den Vor- und Nachtreffen.

Besonders das geplante Alkoholverbot sorgt jedoch für Unmut. Denn dieses würde nicht nur für "Hotspots" gelten, sondern für die gesamte Gemeinde. Das stößt nicht zuletzt in der Wirtschaft auf Widerstand.

Die Anrainer am Wörthersee berichten von bis zu 60 Tagen zusätzlicher Lärmbelästigung. Vor allem im Umfeld von zwei Tankstellen in Selpritsch und Keutschach kommt es zu absichtlichen Fehlzündungen, durchdrehenden Reifen und grölenden Gruppen, berichtet orf.at. Die Bürgerinitiative "Pro Selpritsch" führte dort Messungen durch und bestätigte damit die Klagen der Anrainer.

Mehr Polizeipräsenz und Kontrollen nötig

Am Donnerstag wurde schließlich ein runder Tisch abgehalten, um gegen das Problem vorzugehen. Beamte der Umwelt-, Infrastruktur- und Gesundheitsabteilung und der Bezirkshauptmannschaften suchten dabei Lösungen zum Schutz der Nerven der Anrainer.

Die Ergebnisse: Es brauche schon ab Mitte April mehr Polizeipräsenz und Kontrollen. Auch das Innenministerium sei gefordert, heißt es aus dem Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), der den Auftrag zum runden Tisch gegeben hatte.

Auch Bodenschwellen beim Kreisverkehr in Selpritsch werden gefordert. Zudem könnte Velden ein zeitlich begrenztes Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen aussprechen. Als Zeitraum steht Mitte April bis nach Christi Himmelfahrt (10. Mai) im Raum. Auch nächtliche Betriebszeiten von Tankstellen könnten eingeschränkt werden. Das stößt jedoch auf Widerstand der Wirtschaft.

FPÖ spricht sich gegen Maßnahmen aus

FPÖ-Obmann Gernot Darmann hält die derzeitigen die Auflagen und Kontrollen für hoch genug. Er verwehrt es sich "gegen die andauernde Diffamierung des GTI-Treffens durch die Grünen".

"Das geht eindeutig auf Kosten der Lebensqualität der Kärntnerinnen und Kärntner. Hier ist in allererster Linie die heimische Bevölkerung zu schützen", meint hingegen der grüne Umweltreferent Rolf Holub. (red, 26.1.2018)