Seefeld – Max Hauke hat im ersten Langlauf-Weltcup in Seefeld seit fast 20 Jahren sein bestes Karriere-Ergebnis geschafft. Der Steirer belegte am Sonntag im Massenstart über 15 km Skating Rang 14. Die restlichen ÖSV-Herren machten im letzten Rennen vor den Olympischen Spielen hingegen keine Punkte. Der Sieg ging an Dario Cologna, der für den zweiten Schweizer Erfolg bei der WM-Generalprobe sorgte.

Der Olympiasieger gewann nach einem unwiderstehlichen Antritt in der Schlussrunde souverän vor Alex Harvey (+1,4 Sek.) aus Kanada. Rang drei sicherte sich der Norweger Martin Johnsrud Sundby (2,9). Am Vortag im Sprint hatte Colognas Landsfrau Laurien van der Graaff im Sprint einen Ex-aequo-Sieg gefeiert.

"Traumrennen"

Rund zehn Sekunden hinter Sundby kam Hauke ins Ziel und freute sich über eine neuerliches persönliches Top-Ergebnis, nachdem er im Dezember in Davos 15. geworden war. "Das war ein Traumrennen. Top 15 ist für mich schon ein Wahnsinn", betonte der 25-Jährige. In der Schlussrunde hatte sich der Steirer sogar kurz an die Spitze des eng zusammenliegenden Feldes gezeigt. "Das hat mich ein bisschen der Leichtsinn gepackt, aber habe mir gedacht, ich muss mich vor Heimpublikum einfach zeigen."

Dank seiner guten Vorstellung könne er gestärkt in die letzte Vorbereitungsphase vor den Winterspielen gehen. "Die Form Richtung Olympia passt, jetzt heißt es gesund bleiben und keine Fehler im Training machen. Die Form passt, das weiß ich schon die ganze Saison", betonte Hauke im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur.

Dominik Baldauf, am Vortag im Sprint 23., verpasste diesmal als 33. knapp die Punkteränge. Bernhard Tritscher, der dritte ÖSV-Olympiateilnehmer im Feld, kam nicht über Rang 56 hinaus.

Stadlober mit Spitzenplatz

Teresa Stadlober hat unterdessen im letzten Weltcuprennen vor den Olympischen Spielen einen weiteren Spitzenplatz geschafft. Die Salzburgerin erreichte vor Heimpublikum in Seefeld im Skating-Massenstart über 10 Kilometer Rang sechs. Den Sieg gegen eine norwegische Phalanx trug die US-Amerikanerin Jessica Diggins davon.

Die 26-jährige gewann nach einem Tempodiktat in der Schlussphase vor Weltcupspitzenreiterin Heidi Weng (+0,7 Sek.) und Ragnhild Haga (1,0). Stadlober (16,9) verlor vier Tage vor ihrem 25. Geburtstag in der Entscheidung den Anschluss an die Spitzengruppe und musste sich schließlich im Zielsprint um Platz fünf Rekordweltmeisterin Marit Björgen (16,7) beugen.

Die Radstädterin war zufrieden mit ihrem Auftreten vor 7.500 Fans im ersten Heimweltcupdistanzrennen ihrer Karriere. "Ich habe gewusst, es wird hart. Diese Woche war mit vielen Terminen nicht ganz einfach, ich hatte von Anfang an schwere Beine. Zum Schluss hat der Punch gefehlt, ich bin aber happy mit dem sechsten Platz", sagte die Salzburgerin, die einen Top-Sechs-Rang als Ziel ausgegeben hatte.

Ihr zweiter Podestplatz nach Rang drei zu Monatsbeginn über 10 km klassisch in Val di Fiemme war diesmal außer Reichweite. In absoluter Topform will sich sie aber ohnehin erst in zwei Wochen bei den Olympischen Spielen sein, hatte sie mehrfach betont. "Seefeld war nicht das große Ziel, weil alles auf Olympia ausgerichtet ist, aber ich wollte hier unbedingt laufen, die Strecken anschauen und das Feeling für nächstes Jahr aufbauen, jetzt geht alles auf Olympia", meinte sie nach dem Rennen.

Das Abschneiden am Schauplatz der WM 2019 nach Platz vier in der Vorwoche in Planica sei jedenfalls ermutigend. "Ich habe noch einmal beißen können, im Kopf passt es auch, das stimmt mich zuversichtlich." Ihre Teamkollegin Lisa Unterweger, am Samstag im Sprint 28., landete diesmal nur auf Platz 54. Im Herrenrennen über 15 km war davor Max Hauke mit Platz 14 sein bestes Weltcupresultat herausgelaufen. (APA, 28.1.2018)