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Sauli Niinistö feiert seinen Wahlsieg.

Foto: Reuters/LEHTIKUVA/Jussi Nukari

Helsinki – Die finnischen Wähler haben Präsident Sauli Niinistö in der ersten Wahlrunde mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Der 69-jährige Konservative, der als unabhängiger Kandidat antrat, kam am Sonntag nach Auszählung von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen auf 64,3 Prozent. Mit Erreichen der absoluten Mehrheit kommt Niinistö um eine Stichwahl herum und kann weitere fünf Jahre im Amt bleiben.

Niinisto gilt als populärster finnischer Präsident seit Jahrzehnten. Ihm gelang es als erstem Kandidaten seit Einführung des Stichwahlsystems im Jahr 1994, gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit zu erreichen. Auf dem zweiten Platz landete mit großem Abstand der grüne Kandidat Pekka Haavisto. Er erhielt 11,1 Prozent und schaffte damit als einziger der sieben Gegenkandidaten Niinistös ein zweistelliges Ergebnis.

Haavisto räumte seine Niederlage am Abend ein. "Niinistö hat die Wahl klar gewonnen, ich gratuliere ihm von Herzen." Vor fünf Jahren hatte Niinistö den Grünen erst in einer Stichwahl besiegt.

Rechtspopulistin auf Platz drei

Auf dem dritten Platz landete mit sechs Prozent die Rechtspopulistin Laura Huhtasaari. Sie setzt sich für einen EU-Austritt ein.

Niinistö hatte vor seiner Wahl zum Präsidenten 2012 nicht nur mehrere Ministerämter inne, sondern war auch Parlamentspräsident. Der Jurist hatte sich in seiner ersten Amtszeit um eine Annäherung an die Nato bemüht, ohne dabei den großen Nachbarstaat Russland zu verärgern. "Ich habe mein Bestes gegeben, um einen Dialog zwischen Russland und dem Westen, der Nato, der Europäischen Union und auch den USA zu ermöglichen", sagte er bei einem Wahlkampfauftritt am Samstag.

Trotz der Ukraine-Krise um die Krim-Halbinsel 2014 pflegt Niinistö gute Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Finnland teilt sich mit Russland eine lange Grenze. Erst 1917 löste sich das Land von Russland und wurde unabhängig. Seine Außenpolitik ist geprägt von dem Bemühen, einen westlich orientierten Kurs zu fahren, ohne Russland zu verprellen. Dieser Tradition fühlt sich auch Niinistö verpflichtet. (APA, 28.1.2018)