Wien – Seine Fahrweise hat in der Nacht auf Sonntag in Wien-Meidling Polizisten auf einen 39-jährigen Autolenker aufmerksam gemacht. Als sie den Mann anhalten wollten, stieg er aufs Gas und raste davon. Nach einer Verfolgungsjagd und seiner Festnahme stellte sich heraus, dass der Mann nicht nur unter Suchtgifteinfluss, sondern auch bereits auf der Fahndungsliste stand.
Beamte der Polizeiinspektion Lainzer Straße fuhren dem Österreicher gegen 3.00 Uhr über die Wienerbergstraße in Richtung Schönbrunner Straße nach. Dabei gefährdete der 39-Jährige auch weitere Menschen – er ignorierte mit einer Geschwindigkeit von etwa 95 bis 115 km/h rote Ampeln und Einbahnen, fuhr über einen Grünstreifen und auf der Altmannsdorfer Straße entgegen der Fahrtrichtung. Zum Glück konnten die anderen Verkehrsteilnehmer der Geisterfahrt des 39-Jährigen noch rechtzeitig ausweichen, sodass es keine Verletzten gab.
Ohne Führerschein
Durch Abdrängen brachte ein Streifenwagen den Pkw des Flüchtigen zum Schleudern und schließlich zum Anhalten, berichtete die Polizei am Montag. Der Lenker sowie sein 23-jähriger Beifahrer wurden festgenommen. Der 39-Jährige besaß keine Lenkberechtigung für Pkw, Untersuchungen des Amtsarztes ergaben zudem, dass der 39-Jährige durch Suchtmittel beeinträchtigt war. Das Fahrzeug gehörte der Mutter des Lenkers, wie Polizeisprecher Paul Eidenberger mitteilte, im Inneren des Wagens fanden die Beamten außerdem kleinere Mengen Speed und Cannabis.
Beide Fahrzeuginsassen wurden nach dem Suchtmittelgesetz, der Lenker darüber hinaus wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit und unbefugten Gebrauchs von Fahrzeugen angezeigt. Wie sich zeigte, war der 39-Jährige schon länger polizeilich gesucht worden: Er hatte im Jahr 2014 mehrere Delikte begangen, darunter schwere Sachbeschädigung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit, war aber zu seiner Haftstrafe nicht erschienen. Wegen der offenen Vorführungsanordnung des Landesgerichts Wien wurde der Mann zum Antritt einer 18-monatigen Freiheitsstrafe ins Landesgericht Wien gebracht. (APA, 29.1.2018)