Ankerbrot betreibt in Österreich 110 Filialen und beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Das Unternehmen kämpft seit Jahren mit Verlusten.

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Wien – Die Wiener Traditionsbäckerei Anker betreibt ab sofort in Wien ihre erste rein vegane Filiale. Dazu wurde das Sortiment am Standort in der U-Bahn-Passage Stephansplatz umgestellt, sämtliche tierischen Produkte wie Butter, Ei und Milch wurden ausgelistet. Zum Kaffee wird Sojamilch serviert, das Laugenstangerl ist mit veganem Käse belegt.

Um der Filiale den grünen Stempel aufzudrücken, wurde sie grün eingefärbt. Anker wolle dem veganen Ernährungstrend eine größere Bedeutung geben, erklärte Ankerbrot-Chefin Lydia Gepp am Dienstag. Nach einem dreitägigen veganen Pop-up-Store in der Mariahilfer Straße im November sei die Nachfrage vieler, nicht nur veganer, Kunden und Kundinnen so stark gestiegen, dass Anker dem nun Rechnung trage.

Keine weiteren veganen Filialen geplant

In dieser Filiale würden zusätzlich spezielle, neu entwickelte vegane Imbisse verkauft. Derzeit umfasst das Sortiment über 50 Produkte. Weitere vegane Filialen seien derzeit nicht geplant.

Ankerbrot betreibt in Österreich 110 Filialen und beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Das Unternehmen kämpft seit Jahren mit Verlusten. Die Bilanz für 2017 wurde noch nicht veröffentlicht, für 2016 wies die Ankerbrot-Holding einen Verlust von rund 86.000 Euro aus. Der Umsatz sank deutlich von 82,3 auf 71,9 Millionen Euro, das Betriebsergebnis lag mit minus 2,2 Millionen Euro um zwei Millionen unter dem Jahr 2015.

Durch die Pleite der Lebensmittelkette Zielpunkt, deren Hauptlieferant von Brot und Gebäck Anker war, habe man "einen großen und wichtigen Umsatzträger verloren, und dies konnte nicht durch Kunden kompensiert werden", schrieb das Unternehmen im Lagebericht für das Jahr 2016. Zudem habe sich Metro auf einen anderen Tiefkühllieferanten fokussiert und Ankerbrot ausgelistet. Den Diskonter Hofer als Kunden zu gewinnen sei erst 2017 gelungen. Der Vorstand geht davon aus, dass im Jahr 2017 der Turnaround erfolgt. (APA, 30.1.2018)