Wostotschny – Russland hat erfolgreich die dritte Rakete von seinem neuen Weltraumbahnhof Wostotschny nahe der chinesischen Grenze gestartet, berichtet die russische Weltraumorganisation Roskosmos. Das Startgelände rund 8.000 Kilometer östlich von Moskau war erst im April 2016 eröffnet worden. Es hat vor allem strategische Bedeutung, denn es soll Russlands Raumfahrt unabhängiger vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan machen, den Russland pachten muss.

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Und je mehr Raketen in Wostotschny abheben, desto besser: Der Gewöhnungseffekt sollte verhindern, dass es noch einmal zu einer derart peinlichen Panne kommt wie im vergangenen November. Der Start selbst lief damals zwar reibungslos ab, aber später verlor die Flugleitzentrale den Kontakt – die Satellitenfracht stürzte ab und verglühte in der Erdatmosphäre. Die Ursache: Man hatte die falsche Software eingegeben. Die Rakete folgte einem Algorithmus, der auf einen Start vom altgewohnten Weltraumbahnhof Baikonur angelegt war.

Beim aktuellen Start, vor dem Roskosmos-Chef Igor Komarow die Anlage persönlich inspiziert hatte, lief jedoch alles glatt. Die Sojus-Rakete hob Donnerstagfrüh planmäßig ab. Sie sollte zwei Erdbeobachtungssatelliten vom Typ Kanopus-V sowie neun kleinere Satelliten auf eine Umlaufbahn um die Erde bringen, darunter auch die deutschen Kommunikationssatelliten (S-NET und D-Star One). (APA, red, 1. 2. 2018)