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Bereits im Sommer wurde gegen das AKW Tihange protestiert.

Foto: REUTERS/Eric Vidal

Brüssel/Köln – Das grenznahe belgische Atomkraftwerk Tihange ist einem Bericht zufolge wesentlich gefährlicher als bisher bekannt. Im Reaktor Tihange-1 hätten sich zwischen 2013 und 2015 potenziell bedrohliche Zwischenfälle gehäuft, berichteten der WDR und das ARD-Magazin "Monitor" am Donnerstag unter Berufung auf ein Schreiben der belgischen Atomaufsicht (FANC).

Das deutsche Umweltministerium erklärte, es könne Belgien nicht zur Abschaltung zwingen. Zwischen 2013 und 2015 habe es acht sogenannte Precursor-Fälle in Tihange-1 gegeben, also mehr als die Hälfte aller derartigen Vorfälle in ganz Belgien, hieß es vorab aus dem "Monitor"-Bericht, der am Donnerstagabend ausgestrahlt werden sollte.

Demnach können die Zwischenfälle unter bestimmten Voraussetzungen zu schweren Schäden am Reaktorkern bis hin zur Kernschmelze führen. Auch die belgischen Reaktoren Tihange-2 und Doel-3 sind bereits seit längerem umstritten, weil Risse in Reaktordruckbehältern gefunden wurden. (APA/AFP, 1.2.2018)