Yangon (Rangun) – Zwei in Myanmar inhaftierte Reuters-Journalisten kommen vorerst nicht auf freien Fuß. Ein Gericht lehnte am Donnerstag die Freilassung gegen Kaution ab, weil dies bei den Tatvorwürfen nicht möglich sei. Einzelheiten wurden nicht genannt. Die Reuters-Reporter Wa Lone und Kyaw Soe Oo waren am 12. Dezember verhaftet worden.

Dem Informationsministerium zufolge wird ihnen "illegale Informationsbeschaffung mit dem Ziel der Weitergabe an ausländische Medien" angelastet. Die Journalisten hatten an einem Bericht über das Vorgehen der Armee gegen die muslimische Minderheit der Rohingya gearbeitet. Der Anwalt der beiden sagte am Donnerstag, die fraglichen Informationen seien bereits öffentlich verfügbar gewesen.

Reuters-Chefredakteur Stephen Adler äußerte sich über die Entscheidung enttäuscht und forderte eine schnelle Freilassung. Zudem zeigte er sich überzeugt, dass die weitere Verhandlung die Unschuld der Journalisten zeigen werde. Die Regierungen der USA, Großbritanniens, Kanadas und anderer Länder ebenso wie Vertreter der Vereinten Nationen hatten die Freilassung der beiden gefordert. Auch der frühere US-Präsident Bill Clinton setzt sich für die Reuters-Reporter ein. (APA, Reuters, 1.2.2018)