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Wien – Über die WW Holding AG, Mutter des Immo-Unternehmens Wienwert AG, ist am Donnerstag am Handelsgericht Wien das beantragte Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden. Für die Gläubiger müsste es dabei eine 20-prozentige Mindestquote geben. Die Gesamtpassiva wurden zuletzt mit 55,4 Mio. Euro beziffert, darunter 34,4 Mio. Euro Verbindlichkeiten gegenüber rund 900 Anleihegläubigern.

Forderungen können bis 3. April angemeldet werden, teilten die Gläubigerschutzverbände KSV1870, AKV und Creditreform mit. Bereits am 16. Februar um 11 Uhr findet am Handelsgericht die erste Gläubigerversammlung statt. Für 24. April um 10 Uhr ist die Prüfungs- und Berichtstagsatzung angesetzt, für 5. Juni um 10 Uhr die Sanierungsplantagsatzung. Zum Sanierungsverwalter wurde Rechtsanwalt Norbert Abel bestellt.

Das Schuldnerunternehmen hat auch die Bestellung von zwei Kuratoren für die Anleiheninhaber beantragt. Diese Teilschuldverschreibungskuratoren müssten vom Handelsgericht jedoch erst bestellt werden. (GZ 4 S 16/18g)

Aktiva in Höhe von 18,8 Mio Euro

Am Mittwoch waren die Aktiva im Insolvenzantrag der WW Holding AG mit 18,8 Mio. Euro angegeben. Als größte Position scheint darin die Beteiligung an der – nicht insolventen – Tochter Wienwert AG mit 9,8 Mio. Euro auf. Dieser 99,99-Prozent-Anteil ist jedoch für Kreditaufnahmen bei den Tochtergesellschaften G10 und WH10 verpfändet worden; deshalb seien schon allein 8,8 Mio. Euro Kaufpreis nötig, um die verpfändeten Wienwert-AG-Aktien überhaupt erwerben zu können, zitierte "Die Presse" am Mittwoch aus einem Sitzungsprotokoll einer AR-Sitzung am 4. Jänner.

Unter den Gesamtpassiva von 55,4 Mio. Euro sind auch besicherte Bankverbindlichkeiten von 2,7 Mio. Euro sowie Verbindlichkeiten aus Haftungsübernahmen von 6,1 Mio. Euro. Rechnet man die besicherten Verbindlichkeiten von 11,25 Mio. Euro heraus, bleiben unbesicherte Passiva von 44,11 Mio. Euro über, was ungefähr der schon vor Tagen kolportierten Zahl von rund 45 Mio. Euro an Verbindlichkeiten entspricht.

Hauptbetroffen sind von der Pleite rund 900 Anleihenzeichner. Das sind die Gläubiger der 14 Anleihen, die nicht über die Börse gehandelt werden. Außerdem wurden zwei Anleihen emittiert, die über die Börse gehandelt werden. (APA, 2.2.2018)