Smartphone-Sucht kann erheblich gesundheitliche Auswirkungen haben, warnen ehemalige Mitarbeiter großer Techkonzerne

Foto: ApA/AFP/Dujour

Eine beeindruckende Gruppe an ehemaligen Mitarbeitern großer Tech-Konzerne hat sich zusammengefunden, um gemeinsam vor den Gefahren der neuen Technologien zu warnen. Im "Center for Humane Technology" finden sich etwa die ehemalige Apple- und Google-Kommunikationsmanagerin Lynn Fox, der einstige Facebook Operations Manager Sandy Parakilas sowie Justin Rosenstein, der Facebooks "Like"-Button entworfen hat. Geleitet wird die Initiative von Tristan Harris, dem ehemaligen Vorsitzenden von Googles Ethikrat.

Kampagne

Die Gruppe will gemeinsam mit der NGO Common Sense Media eine Kampagne in 55.000 öffentlichen Schulen durchführen. Außerdem werden Werbespots geschaltet. Schüler, Eltern und Lehrer sollen vor den potenziellen Gefahren von sozialen Medien und Smartphones gewarnt werden. So legten Studien unlängst einen Zusammenhang zwischen hoher Smartphone-Nutzung und Depressionen nahe.

"Wir wissen, wie sie reden"

"Wir waren Insider", so Tristan Harris zur New York Times: "Wir wissen, was diese Unternehmen messen; wir wissen wie sie reden und Dinge entwickeln." Zwei der größten Supercomputer seien bei Facebook und Google, so Harris: "Und sie werden direkt auf die Gehirne von Menschen, von Kindern gerichtet."

In den vergangenen Monaten hatten sich vermehrt ehemalige hochrangige Manager und Investoren von Facebook und Co kritisch zu Wort gemeldet. Apple-Chef Tim Cook sagte selbst, dass er seinem Neffen die Nutzung sozialer Medien verbieten würde. Für die neue Initiative sind soziale Medien in einer Kategorie mit Rauchen und Alkohol zu setzen. (red, 5.2.2018)