Durch Europa reisen, ohne allzu viel Geld auszugeben: Das wollte der 25-jährige Belgier Anthony Botta erreichen. Möglichkeiten dafür gibt es ja, beispielsweise Couchsurfing. Das war Botta aber zu fad, weshalb er das Konzept auf Tinder umlegte. In acht verschiedenen Ländern wollte er auf der Dating-App Gastgeberinnen finden, die ihn auf der Couch oder sogar im Bett schlafen ließen. "Es ging aber nicht nur ums Geld", sagt Botta dem "Independent". Vielmehr habe er auch neue Leute kennenlernen wollen.

Anziehung ein Plus, kein Muss

Wie das funktioniert? Bevor Botta in einer Stadt ankommt, verschiebt er seinen Tinder-Standort dorthin. Dann wischt er nach links und rechts, bis er einige Treffer hat. Diesen übermittelt er dann seine Auftritte auf Youtube und Instagram, wo Tindersurfen erklärt wird.

Zebotta Official

Im Idealfall wollte er eine Frau treffen, die er anziehend findet; aber auch freundschaftlicher Zeitvertreib sei möglich gewesen.

Kein Platz in Wien

Das Konzept hat beinahe funktioniert. Nur in einer Stadt schaffte es Botta nicht, eine Gastgeberin zu finden – und zwar ausgerechnet in Wien. "Deshalb fuhr ich dann nach Bratislava weiter, ist ja nur eine Stunde entfernt", erzählt er dem "Independent".

Die Erlebnisse spiegelten das gesamte mögliche Spektrum wider: In Polen erwischte er eine Gastgeberin, die ihn in ihrer sehr kleinen, dreckigen und verrauchten Wohnung beherbergen wollte. In München landete er in einer Villa mit Spielern des FC Bayern München in unmittelbarer Nachbarschaft. Insgesamt übernachtete Botta bei 21 Frauen – in den kommenden Monaten soll es in die USA oder nach Neuseeland gehen. (red, 5.2.2018)