Wien – Mazda ist bekannt dafür, mitunter recht exotisch anmutende technische Ansätze aufzugreifen und zu perfektionieren, wo andere längst w. o. gegeben haben. Der Wankelmotor ist so ein Beispiel aus der Vergangenheit, der Diesotto einer aus der nahen Zukunft. Dass die Ingenieure aus Hiroshima sich auch dem allgegenwärtigen Trend zum Downsizing von Verbrennungsmotoren verweigern, wird vielerorts mit Sympathie zur Kenntnis genommen.
Das Stichwort für Spritspar-Technologien heißt bei Mazda Skyactiv, und die Himmelsaktivisten haben sich im Testwagenfall – CX-5 G194 AWD AT – einen 2,5-Liter-4-Zylinder mit, erraten, 194 PS hergenommen und selbigem Zylinderabschaltung verordnet. Also, jetzt nicht runter bis zu nur noch einem zündenden Häferl, sondern, wie das derzeit branchenüblich ist, deren zwei. Unter bestimmten Bedingungen – Teillastbereich, konstantes Cruisen – werden zwei der vier Zylinder deaktiviert. Bis Tempo 130 km/h. Darüber brächte es ja nichts mehr.
Im realen Fahrbetrieb merkt man das gar nicht, ebenso wenig aber merkt man den Superstar im Verbrauchsmetier, auf knapp zehn Liter je 100 km kamen wir im Testschnitt. Immerhin, wie auch Layouter Christian H. in der Diskussion anmerkt, für einen SUV dieser Größenordnung ist das ein recht vertretbarer Wert. Zumal die 194 PS dem CX-5 derart gut anstehen, dass man sich überland zum einen oder anderen Hatzerl verleiten lässt – einfach, weil's geht. Man merkt halt, dass Mazda vom Ehrgeiz beseelt ist, in Sachen Fahrdynamik und Präzision der BMW unter den Japanern zu sein.
Ein Beispiel für diese Philosophie ist auch das gestochen scharfe, jetzt in die Windschutzscheibe projizierte Head-up-Display, kein Plexiglas-Pseudo-HUD mehr. So bleibt der Blick immer konsequent am Verkehrsgeschehen.
Automatik-Getriebe
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der CX-5 mit der neuen Topmotorisierung eine rundum gute Figur macht. Lediglich die 6-Gang-Wandlerautomatik fällt gegenüber den aktuellen 8-gängigen mancher Konkurrenten etwas zurück. Ebenso wie die Automatik ist das Fahrwerk auf Komfort ausgelegt (der Vorgänger federte vergleichsweise brettlhart) – ohne Einbußen bei der Fahrdynamik.
Innen finden die Insassen vorn wie hinten befriedigende Platzverhältnisse vor, der Kofferraum ist der Größe des SUVs angemessen, und wenn man die Rückbank links oder rechts oder komplett umlegen will, geht das auch vom Kofferraum aus spielend leicht, man kennt das ja von Mazda. Lässiges Auto, lässiger Motor. Jetzt warten wir auf den Diesotto. (Andreas Stockinger, 8.2.2018)