Manuel Fettner landete dreimal in den Top Ten.

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Pyeongchang – Michael Hayböck und Manuel Fettner haben sich am ersten Trainingstag auf der Olympia-Normalschanze stark präsentiert. Medaillenhoffnung Stefan Kraft fand sich am Mittwoch auf dem kleinen Bakken in Alpensia noch nicht so gut zurecht. Einen hervorragenden Eindruck hinterließ am Tag vor der Qualifikation für den Samstag-Bewerb hingegen Titelverteidiger Kamil Stoch.

Stoch auf zwei, eins und drei

Der Pole verzichtete nach den Rängen zwei, eins und drei wie sein ebenfalls immer im Spitzenfeld gelandeter Teamkollege Dawid Kubacki auf den zweiten Übungsblock am Abend. In diesem zeigte indes der mäßig gestartete Hayböck sehr stark auf. Der Oberösterreicher gewann einen Durchgang und landete danach an der zweiten Stelle. Den letzten Sprung ließ dann auch er aus. Im zweiten Trainingsteil waren auch die davor nicht angetretenen Norweger Johann Andre Forfang und Robert Johansson durchwegs vorne dabei.

Fettner auf sechs, zwei und acht

Fettner war in der ersten Session mit den Rängen sechs, zwei und acht konstant ins Spitzenfeld gekommen. Die anderen vier ÖSV-Athleten waren da noch nicht unter den Besten zu finden gewesen. "Die Vormittagseinheit war richtig gut, jetzt ist mir ein bisschen das Gas ausgegangen. Aber es passt ganz gut", sagte Fettner. Mit einem vierten Rang zeigte der Routinier auch später noch einen weiteren sehr guten Versuch. "Der Grundsprung ist wieder besser, da ist man gleich wieder konkurrenzfähig und das Ganze macht auch wesentlich mehr Spaß."

Kraft außerhalb der Top Ten

Kraft kam hingegen noch nicht auf Touren. In insgesamt fünf Versuchen landete der Doppelweltmeister kein einziges Mal in den Top Ten. "Das hat noch nicht ganz zusammengepasst. Ich habe mir noch ein wenig schwergetan, vielleicht steckt der lange Flug noch ein bisschen in den Haxen", sagte der Salzburger, der sich aber keine Sorgen macht. "Einen Tag haben wir ja noch, dass ich mich richtig darauf einstelle."

Schlierenzauer Siebenter und Zehnter

Gregor Schlierenzauer schaffte es als Siebenter und Zehnter zweimal ins Vorderfeld. "Ich bin Sprung für Sprung besser hineingekommen. Es fehlt wirklich nicht mehr viel, den allerletzten Kick mitzunehmen, das gilt es in den nächsten Tagen zu finden und zu machen", betonte der Weltcuprekordsieger. Der Ex-Weltmeister gab an, keinen Jetlag zu verspüren und topfit zu sein. "Ich bin voll motiviert, voller Vorfreude und mir geht es körperlich sehr gut."

Wellinger mit Bestweite

Die Tageshöchstweite erzielte der Deutsche Andreas Wellinger mit 110,5 Metern im dritten von sechs Durchgängen. Top-Favorit Stoch kam bei seinem weitesten Satz auf 108,5, Hayböck auf 108.

ÖSV-Team steht

Nach dem Training und "langer Diskussion" am Mittwochabend nominierte Österreichs Cheftrainer Heinz Kuttin die vier Starter für den Normalenschanzenbewerb. Neben Weltmeister Stefan Kraft werden Michael Hayböck, Gregor Schlierenzauer und Manuel Fettner springen. Clemens Aigner ist damit in der Qualifikation am Donnerstag (13.30 Uhr MEZ) nur Zuschauer. Bei seinem besten Versuch im Training kam er nicht über den 15. Rang hinaus.

Das Tagesresümee von Kuttin fiel "eigentlich sehr zufriedenstellend" aus, denn "es war speziell für die Burschen ein harter Tag nach dem langen Flug". Die Herausforderung für die Mannschaftsaufstellung war die Tatsache, dass "zwischen den Bedingungen am Tag und am Abend ein riesiger Unterschied war", erklärte Kuttin, der speziell das Training am Abend dafür heranzog, "weil das ist auch die Wettkampfzeit". (APA, 7.2.2018)