Seit vergangenem Herbst weist die deutsche Autobahn A20 bei Tribsees in Mecklenburg-Vorpommern ein Loch auf. Inzwischen sei es auf mehr als das Doppelte angewachsen, teilte das Verkehrsministerium in Schwerin mit. Im Oktober, als die Fahrbahn aufriss, war das Loch etwa zehn Meter breit und 40 Meter lang. Mittlerweile beträgt die Länge 95 Meter.
Der "A20-Krater", wie lokale Medien das Loch nannten, war laut deutschen Medienberichten für die Behörden keine Überraschung. Demnach habe man bereits 2016 erste Risse und Bodenwellen bemerkt. Als Ende September 2017 die Fahrbahn mehrere Meter tief absackte, wurde sie in der betreffenden Fahrtrichtung komplett gesperrt. Am 9. Oktober bildete sich schließlich das Loch.
Genaue Ursache unklar
Einer der Gründe für das Loch könnte ein Torfvorkommen unter der Autobahn sein. Was aber genau im Boden geschehen ist, ist weiterhin unklar. Spekuliert wird über zu schwache Stützen, nicht überprüfte Techniken oder Fehlkalkulationen.
Auf alle Fälle bleibt die Fahrbahn noch eine Weile gesperrt. Die Ausschreibung für den Auftrag zur Reparatur der Autobahn läuft mittlerweile, doch der zuständige Verkehrsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel (SPD), meinte letztens, er gehe von einer vollständigen Wiederherstellung der A20 bis zum Jahr 2021 aus.
Anrainer beklagen sich
Eine richtige Umleitungsstrecke gibt es ebenfalls noch nicht. Anrainer in den umliegenden Gemeinden, auf die Autofahrer nun ausweichen, beklagen den zugenommenen Verkehr. Geplant ist eine richtige Umleitung für Herbst, diese Woche begannen die Bauarbeiten. Die A20 gilt als Hauptverkehrsroute in die Urlaubsgebiete an der Ostsee. Dort fürchten Tourismusverbände nun, dass die Verkehrssituation Gäste abhalten könnte. (red, 8.2.2018)