Innsbruck – Vor kurzem haben die Innsbrucker Quantenphysiker Rainer Blatt, Peter Zoller und Thomas Monz mit Alpine Quantum Technologies GmbH (AQT) ein Unternehmen mit ehrgeizigem Ziel gegründet: dem Bau eines kommerziellen Quantencomputers. An der Uni Innsbruck bzw. dem Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) wird bereits seit Jahren zum Quantencomputer geforscht. Mit dem Spin-off sollen die dort entwickelten wissenschaftlichen Ideen marktfähig gemacht und Produkte entwickelt werden.

Der Bund stellt AQT nun zehn Millionen Euro zur Verfügung. Mit Mitteln des Bildungs- und Wirtschaftsministerium sowie der Nationalstiftung für Forschung sollen der Uni Innsbruck bzw. der Forschungsförderungsgesellschaft FFG eine Beteiligung an AQT ermöglicht werden. Mit den Mitteln soll "die etablierte Forschungsrichtung der Quantentechnologie weiter forciert und nutzbar gemacht und international die österreichische Spitzenposition auf dem Gebiet der Quantenforschung kontinuierlich gestärkt werden". Die genauen Konditionen des Einstiegs bzw. der Förderung von Uni Innsbruck und FFG sollen demnächst ausverhandelt werden.

Von der Quantenphysik zur Vermarktbarkeit

"Die österreichischen Quantenphysiker zählen zur Weltspitze, das gilt insbesondere für den Standort Innsbruck und für die renommierten und vielfach ausgezeichneten Forscher wie Prof. Rainer Blatt und Prof. Peter Zoller. Dieser bestehende Schwerpunkt muss insbesondere im Hinblick auf internationale Wettbewerbsfähigkeit und Anwendungsmöglichkeiten ausgebaut werden", betonte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP).

Aktuelle Studien würden Quantencomputern bis 2020 ein Marktvolumen von rund einer Milliarde Euro bei Wachstumsraten zwischen 20 und 35 Prozent jährlich prognostizieren, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). "Global Player wie IBM, Google oder Microsoft investieren in Milliardenhöhe und forschen unter Hochdruck an der Entwicklung von Quantencomputern, das zeigt den Stellenwert der neuen Technologie. Wir haben jetzt die einmalige Chance, einen wissenschaftlichen Vorsprung in einen wirtschaftlichen Vorteil umzuwandeln und das in einem Zukunftsfeld mit enormen Potenzial." (APA, red, 8. 2. 2018)