Derzeit gibt es an den Medizinuniversitäten in Wien, Graz und Innsbruck sowie an der Uni Linz insgesamt 1.620 Anfängerstudienplätze.

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Wien – Eine weitere Schaffung von Medizinstudienplätzen an staatlichen Universitäten zur Überbrückung von befristeten Arztengpässen ist nach Angaben von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) "derzeit nicht vorgesehen". Schon jetzt liege Österreich bei der Zahl der Ärzte beziehungsweise Medizinabsolventen im Spitzenfeld der OECD-Staaten, so Faßmann in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Neos.

Derzeit gibt es an den Medizinuniversitäten in Wien, Graz und Innsbruck sowie an der Uni Linz insgesamt 1.620 Anfängerstudienplätze. Im Dezember 2017 kaufte der Bund dazu noch für die Jahre 2018 bis 2020 um insgesamt neun Millionen Euro je 25 Studienplätze an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg. Gleichzeitig verpflichtet sich die PMU vertraglich, dass mehr als die Hälfte der Absolventen nach Ende der Ausbildung am Standort Salzburg in der Ärzteliste eingetragen wird. Ansonsten sind von der Uni Rück- sowie Pönal- und Schadenersatzzahlungen zu leisten.

Als Begründung für die Schaffung der Studienplätze an der PMU statt einer öffentlichen Uni gab Faßmann in der Anfragebeantwortung einerseits die erforderlichen "massiven zusätzlichen Mittel" dafür an. Andererseits führte er unter anderem den "'Flaschenhals' der im klinischen Bereich zur Verfügung stehenden Patientinnen und Patienten", mangelnde personelle Kapazitäten, beengte räumliche Verhältnisse und die "prekäre Bausubstanz" an den staatlichen Unis an. (APA, 9.2.2018)