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Niklasdorf – Nach dem Zugunglück im Bahnhofsbereich der obersteirischen Gemeinde Niklasdorf hat die Polizei am Dienstag die Zahl der Verletzten nach oben korrigiert. Man spreche nun von 27 statt 22 Personen. Bei dem Todesopfer handelt es sich um eine 58-jährige Deutsche. Die Ermittlungen zur Unfallursache liefen noch. Am Mittwoch könnte die Strecke eingleisig freigegeben werden.

Die beiden Züge waren am Montag gegen 12.45 Uhr etwa 200 Meter vom Bahnhofsgebäude entfernt seitlich kollidiert. Der Regionalzug 1708 war nach einem Halt vom Bahnsteig 2 in Richtung Bruck/Mur ausgefahren. Der in die entgegengesetzte Richtung fahrende EC216 der Deutschen Bahn fuhr beim Bahnsteig 3 durch, im Bereich einer Weiche kam es in der Folge zu einer seitlichen Kollision. Dabei wurde die Seitenwand eines Waggons der Deutschen Bahn im letzten Drittel des Zuges aufgerissen und weitere Waggons erheblich beschädigt. Der Regionalzug entgleiste aufgrund des Anpralls teilweise. Zum genauen Ablauf des Unglücks gab es vorerst keine Angaben, laut ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger hätte zu dem Zeitpunkt aber nur ein Zug in dem Bereich sein dürfen.

In Niklasdorf hat sich am Montag ein schweres Zugsunglück ereignet ("ZiB 1").
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Bezüglich der Todesursache könne man noch nichts sagen, man müsse das Obduktionsergebnis abwarten, sagte ein Polizeisprecher. Gesichert sei, dass die Frau aus dem Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg mit dem Eurocity von Graz nach Saarbrücken unterwegs war. Ihre Angehörigen wurden mittlerweile verständigt und werden vom Kriseninterventionsteam betreut. Die Züge waren zum Unfallzeitpunkt mit rund 80 Personen besetzt. Insgesamt wurden 27 Personen unterschiedlicher Nationen, darunter ein Kind und zwei Jugendliche, leicht verletzt. Davon befinden sich vier Personen nach wie vor in stationärer Behandlung im LKH Leoben. Eine 19-Jährige erlitt schwere Verletzungen.

Unfallstelle freigegeben

Ermittler des Landeskriminalamts gaben die Unfallstelle noch am Montagabend für die Bergung der Züge und die Aufräumarbeiten frei. Am Dienstag wurden Opfer und Zeugen vernommen und das sichergestellten Spurenmaterial ausgewertet.

Über die Höhe des Sachschadens lasse sich noch nichts sagen. Laut ÖBB-Sprecher Hahslinger müsse man prüfen, wie sehr der Gleiskörper in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Die Schäden an der Oberleitung seien nicht so gravierend, einige Masten könnten relativ rasch ersetzt werden. Ein anderer Fall sei die Weiche im Unglücksbereich, die überprüft werden müsse.

Zwischen den Bahnhöfen Bruck/Mur und Leoben wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Das führte für Reisende zu einem zusätzlichen Zeitaufwand von rund 45 Minuten. Laut Hahslinger könnte die Strecke zumindest eingleisig im Lauf des Mittwochs freigegeben werden. (APA, 13.2.2018)