Sie sind wieder angesagt: Die Polaroids. Eltern müssen aber ihren Kindern mittlerweile erklären, was das für Kameras sind.

Foto: AFP

Man könnte durchaus sagen, dass die Fotografie noch nie eine so große Rolle gespielt hat wie momentan. In sozialen Netzwerken entwickeln sich Fotos zum Kommunikationsmittel Nummer Eins, man werfe nur einen Blick auf die Nutzerzahlen von auf Bildern fokussierten Apps wie Instagram oder Snapchat. Die Hochzeit der Fotografie ging freilich mit einem Niedergang der klassischen Fotoapparate einher. Wozu noch ein Extragerät herumschleppen und damit geschossene Fotos mühsam entwickeln, wenn das Smartphone immer dabei und ein Bild mit zwei Klicks global verfügbar ist?

Polaroid

Doch die Analogfotografie erlebt gerade ein Comeback, das etwa mit dem Wiedererstarken der Vinyl-Platten zu vergleichen ist. So brachte das Impossible Project, das vom Wiener Florian Kaps mitgegründet wurde, vergangenen Herbst die erste neue Polaroid-Kamera seit zehn Jahren heraus. Die "OneStep 2" ist für 99 Dollar verfügbar, verschossen werden acht Bilder auf "Typ I"-Filmen. Reflex sammelte auf Kickstarter fast 150.000 Euro, um die erste 35mm-SLR-Kamera in über 25 Jahren herauszubringen. Für 550 Euro ist die Reflex samt Linse ab August 2018 zu haben.

Die Reflex wird wieder aufgelegt

Dabei müssen Interessierte gar nicht so tief in die Tasche greifen, um hochwertige Analogkameras zu erwerben. Die FAZ weist etwa darauf hin, dass eine Vielzahl von gebrauchten Kameras im Netz oder in Fotoläden verfügbar sind. Eine klassische Pentax ist mit Glück für unter 50 Euro zu haben, für 150 Euro bekommt man schon klassische Spiegelreflexkameras. Für den Preis einer neuaufgelegten Reflex kann man im Gebrauchthandel wahre Schätze kaufen.

Folgekosten

Vorsicht ist allerdings bei den Folgekosten geboten. Während der Druck digitaler Fotos mittlerweile sehr günstig geworden ist, kann die Ausarbeitung analoger Fotos ins Geld gehen. Bei speziellen Formaten wie Halbformat oder dem Rollfilmformat sollte man sich vor dem Kamerakauf über die genauen Kosten für die Fotoentwicklung informieren.

Instax

Anders ist das bei den Sofortbildkameras, wie etwa der angesprochenen Polaroid "OneStep 2". Weltmarktführer ist hier Fuji mit seiner Instax. Den gibt es auch in einer digitalisierten Ausführungen, quasi ein Hybrid aus Analog- und Digitalfotografie. Aber auch hier lauern Kosten: Die Kameras wie die simple Instax sind nicht besonders teuer (70 Euro), jeder Abzug kostet jedoch rund einen Euro.

Aber vielleicht ist genau das einer der Reize der Analogfotografie: Entweder die Vorfreude auf die bald entwickelten Fotos – wobei Aficionados bei ausreichend Platz natürlich selbst eine Dunkelkammer einrichten; andererseits das Wissen bei Sofortbildkameras, dass jeder Abschuss zählt. Ganz anders als beim Smartphone und seinen tausenden Fotos, die irgendwo in der Cloud gelagert sind. (red, 20.2.2018)