1952-2018: Morgan Tsvangirai erlag seinem Krebsleiden.

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Harare – Simbabwe hat am Donnerstag Abschied genommen vom verstorbenen Oppositionsführer Morgan Tsvangirai. Vor dem Sitz seiner Partei Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) in der Hauptstadt Harare versammelten sich Hunderte Anhänger, um ihren "Helden" zu würdigen. "Wir haben unseren Anführer verloren", sagte der neue Parteichef Nelson Chamisa.

Die Menge feierte Tsvangirai und brachte den Verkehr in der Stadt teilweise zum Erliegen. Simbabwes neuer Staatschef Emmerson Mnangagwa würdigte den Rivalen des langjährigen Machthabers Robert Mugabe als "starken Oppositionspolitiker" und erinnerte an seinen Einsatz für "freie, faire und friedliche Wahlen". Mnangagwa hatte im November nach einer Intervention des Militärs die Nachfolge Mugabes angetreten.

Die EU lobte Tsvangirais "mutigen" Einsatz für Demokratie. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklärte, der Oppositionsführer habe Millionen Menschen in Simbabwe Hoffnung gegeben, als die Menschenrechte bedroht gewesen seien.

Tsvangirai war am Mittwoch an einer Krebserkrankung gestorben. Der frühere Gewerkschafter, der wegen seiner politischen Aktivitäten wiederholt attackiert und inhaftiert wurde, war mehrfach bei Präsidentschaftswahlen gegen Mugabe angetreten, konnte das Amt aber nie übernehmen.

2009 wurde Tsvangirai im Zuge einer Machtteilung zwischen seiner MDC und Mugabes ZANU-PF Ministerpräsident unter Staatschef Mugabe. Dieses Amt hatte Tsvangirai bis 2013 inne. Im März wäre Tsvangirai 66 Jahre alt geworden. (APA, 14.2.2018)