London – Immer mehr Kinder wachsen in Konfliktgebieten auf. Das zeigt eine Studie der Hilfsorganisation Save the Children, die am Donnerstag vorgestellt wurde. Demnach leben mindestens 357 Millionen Kinder, ein Sechstel von allen, weltweit in Krisen- oder Kriegsgegenden. Das sind 75 Prozent mehr als in den frühen 1990er-Jahren.

Den Kindern drohen Tod, Gewalt, sexuelle Ausbeutung und Verschleppung, wie die Chefin von Save the Children, die frühere dänische Regierungschefin Helle Thorning-Schmidt, erläuterte. "Aus ihren Elternhäusern, Schulen und Spielplätzen sind Schlachtfelder geworden."

Zahl der getöteten Kinder um 300 Prozent gestiegen

Demnach lebt fast die Hälfte dieser Kinder in Regionen mit besonders schweren Konflikten, vor allem Syrien, Afghanistan und Somalia. Dort drohten ihnen schwerste Menschenrechtsverletzungen wie Verstümmelungen oder Rekrutierung als Kindersoldaten.

Die Zahl der bei Konflikten getöteten oder verletzten Kinder sei seit 2010 um 300 Prozent gestiegen, heißt es. Zudem hätten immer mehr Kinder keinen Zugang zu humanitärer Hilfe.

Den Angaben zufolge hat die dramatische Verschlechterung der Situation unterschiedliche Gründe. So hätten etwa die Angriffe auf dicht besiedelte Gebiete und Städte zugenommen. Außerdem sei allgemein die Dauer bewaffneter Konflikte gestiegen. (APA, Reuters, 15.2.2018)