Mit der Einkaufstasche Bäume in Afrika pflanzen.

Foto: Goodbag

Wien – Ein Plastiksackerl wird im Schnitt 25 Minuten lang verwendet. Im besten Fall landet es dann auf der Deponie, im schlechtesten im Ozean. Die zwei Wiener Jungunternehmer Christoph Hantschk und Philipp Wasshuber bieten mit ihrem Start-up Goodbag eine Alternative zu dieser Verschwendung.

Mit ihrer "smarten Mehrwegtasche" zum Preis von 7,90 Euro erhält der Nutzer Boni oder Rabatte in diversen Partnerbetrieben. Wer vom Kaffeehaus bis zur Tischlerei damit einkauft, trinkt einen Espresso gratis oder pflanzt Bäume in Sambia. Diese Vorteile sollen Shopper animieren, nicht auf ihre wiederverwendbare Einkaufstasche zu vergessen. Hergestellt werden die Baumwolltaschen von syrischen Flüchtlingen in Jordanien.

"Wer nur auf Schnäppchenjagd ist, findet vielleicht bessere Optionen als die Goodbag", gesteht Wasshuber ein. Ihre Zielgruppe seien Konsumenten, die gleichzeitig etwas Gutes tun wollen. Mittlerweile hat das siebenköpfige Team über 100 Geschäfte in der Bundeshauptstadt als Partner gewonnen. Künftig will man mit größeren Ketten kooperieren. Jede Goodbag hat einen NFC-Chip integriert. Damit lasse sich etwa die Tasche mit bestehenden Kundenkarten integrieren und über die Bankomatkasse einlesen. "Wir führen derzeit Gespräche mit mehreren internationalen Handelsunternehmen", bestätigt Wasshuber. Außerdem wurde ihr Start-up zum Ikea-Bootcamp nach Schweden eingeladen, dem Accelerator-Programm der weltgrößten Möbelkette.

Nächster Schritt sei die Expansion nach München und Berlin. Um das nötige Kapital bemühe man sich derzeit. Bereits 250.000 Euro wurden aufgestellt, sagt Wasshuber. Kommenden Dienstag treten die beiden Gründer im Sender Puls 4 vor die TV-Jury und Kapitalgeber von "Zwei Minuten zwei Millionen". (slp, 17.2.2018)