Die Freigelassenen wurden von Anhängern in Empfang genommen.

Foto: APA/AFP/Hamid

Khartum – Im Sudan sind Dutzende Aktivisten wieder freigelassen worden, die im vergangenen Monat gegen den Anstieg der Lebensmittelpreise protestiert hatten. Unter den Freigelassenen waren auch eine Reihe führender Oppositionsvertreter, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag beobachtete.

"Auf Anweisung von Präsident Omar al-Bashir werden alle Festgenommenen freigelassen", sagte ein Behördenvertreter vor Journalisten.

Besorgte US-Botschaft

Am Donnerstag hatte sich die US-Botschaft im Sudan besorgt über die Festnahme von "hunderten politischen Anführern, Aktivisten und einfachen Bürgern" gezeigt und erklärt, viele Aktivisten würden unter "unmenschlichen Bedingungen" festgehalten.

"Wir sind noch nicht vollkommen frei, weil einige unserer Kollegen weiter festgehalten werden", sagte Al-Sidik Al-Sadik, Sohn des früheren Ministerpräsidenten Sadik al-Mahdi, dessen Regierung 1989 von Bashir mit Unterstützung von Islamisten gestürzt worden war.

Unter den Freigelassenen waren mit Fadlalla Burma Nasir und Sarah Nugdallah auch führende Mitglieder der Oppositionspartei Umma und die Menschenrechtsaktivistin Amal Habbani.

Seit Anfang Jänner war es in Khartum und anderen Landesteilen wiederholt zu Protesten gekommen, nachdem die Opposition und Aktivisten zu Protesten gegen den Anstieg der Lebensmittelpreise aufgerufen hatten. Die Proteste wurden von der Polizei niedergeschlagen. Auch mehrere Journalisten wurden während der Berichterstattung über die Demonstrationen festgenommen. Von ihnen wurden die meisten inzwischen wieder freigelassen. (APA, 19.2.2018)