Um ihre Games vor ungewollten Kopien zu schützen, setzen viele Hersteller auf DRM. Dabei soll im Grunde kontrolliert werden, wie die und wo die Spiele genutzt werden können. FSLabs, Add-On-Entwickler für Microsofts "Flight Simulator X" sorgte nun mit einer DRM-Maßnahme für Aufsehen. So wurde bei der Installation Schadcode integriert, mit dem es möglich war, Passwörter auszulesen, die in Chrome gespeichert sind.
Entwickler gaben Maßnahme offen zu
Die Maßnahme war auf User abgezielt, die eine Raubkopie des Spiels verwenden. Die Entwickler gaben auch offen zu, dass der Schadcode integriert wurde. Damit wollte man aber nicht die eigenen Kunden ausspionieren, sondern das Unternehmen dann benachrichtigen, wenn eine nicht gekaufte Kopie ihres Bezahl-Add-Ons verwendet wird, das das Zusatzflugzeug A320-X in das Spiel integriert.
Passwörter an Entwickler geschickt
Konkret geht der Installer so vor, dass im Falle einer einschlägig bekannten Seriennummer der Schadcode nachgeladen wird. Dieser liest dann die Passwörter aus und schickt diese an den Entwickler. Da der Add-On-Installer mit Admin-Rechten ausgestattet ist, ist das auch kein Problem. Wie Heise.de berichtet, wurden Nutzer, die ihren Unmut in den offiziellen Foren äußerten außerdem verhöhnt – den unschuldigen Usern würde im Grunde nichts passieren, so der Tenor.
Daten sollen bei Rechtsstreitigkeiten geholfen haben
Nachdem das Thema mediale Aufmerksamkeit erhielt, ruderten die Entwickler dann doch zurück. Mittlerweile ist der Schadcode nicht mehr Teil des Installers. Zuvor soll dieser aber geholfen haben, Daten zu erlangen, die sie "erfolgreich in laufenden Rechtsstreitigkeiten mit solchen Kriminellen" verwendet haben. (dk, 20.02.2018)