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Steile Sache: Christina Hengster und Valerie Kleiser in der Bahn.

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Jazmine Fenlator-Victorian und Carrie Russell aus Jamaika nehmen Anlauf.

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Gold für Mariama Jamanka (rechts) und Lisa Buckwitz.

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Pyeongchang – Es ist nicht der letzte Platz geworden. Der erste jamaikanische Damenbob bei Olympischen Spielen hat am Mittwoch Rang 19 belegt. Auf Platz 18, also auf Bob Österreich II mit Katrin Beierl und Victoria Hahn, fehlten Jazmine Fenlator-Victorian und Carrie Russell 0,10 Sekunden. Immerhin klar distanziert wurde Bob Nigeria I mit den in den USA lebenden Leichtathletinnen Seun Adigun und Akuoma Omeogadie, die für Afrikas Bobdebüt bei Olympia sorgten.

Fenlator-Victorian und Russell traten exakt dreißig Jahre nach dem ersten, später im Film Cool Runnings bedachten jamaikanischen Männerbob an. Kurz vor den Spielen gab es einen Disput zwischen dem Verband und Sandra Kiriasis, die den Pilotinnen als Betreuerin zur Seite gestellt war. Die deutsche Olympiasiegerin von 2006 musste ob der Differenzen sogar das olympische Dorf verlassen, der Streit bedrohte das Antreten der Jamaikanerinnen, weil unklar war, ob der Schlitten ohne Kiriasis' Zugehörigkeit zum Team benutzt werden darf.

Es handelte sich um eine Leihgabe des Bobsportklubs Winterberg, Kiriasis vertrat die Ansicht, der Deal sei allein durch ihr Zutun vermittelt worden. Doch schließlich hat die für ihre Biermarke Red Stripe bekannte jamaikanische Brauerei Desnoes & Geddes, die sich im Besitz von Heineken befindet, den Bob erworben und die Probleme damit gelöst. Fenlator-Victorian und Russell fielen mit guten Startzeiten auf, unterwegs allerdings stets zurück. "Es war ein gutes Gefühl, unser Land zu vertreten", sagte Russell. "Unser Weg ist nicht zu Ende, wir werden uns steigern, da geht noch einiges."

Fenlator-Victorian, die sich vor jedem Lauf natürlich Reggae reinzieht und Chronixx ihren Lieblingssänger nennt, pflichtete bei: "Wir sind nicht wirklich zufrieden. Aber wir werden alles analysieren und darauf aufbauen. Wir sind das erste Damenteam unserer Heimat, und wir werden weitere Meilensteine setzen."

Die Deutsche Mariama Jamanka (mit Lisa Buckwitz) holte überraschend die Goldmedaille, verwies Weltmeisterin Elana Meyers Taylor (USA) und Kaillie Humphries (Kanada) auf die Plätze. Bob Österreich I mit Christina Hengster und Valerie Kleiser kam auf Rang zehn. (sid, Reuters, fri)

Zweierbob, Damen – Endstand nach 4 Läufen:

1. Mariama Jamanka/Lisa-Marie Buckwitz (GER) 3:22,45 Min. (50,54 Sek./50,72 Sek./50,49 Sek./50,70 Sek.)

2. Elana Meyers Taylor/Lauren Gibbs (USA) +0,07 Sek. (50,52/50,81/50,46/50,73)

3. Kaillie Humphries/Phylicia George (CAN) +0,44 (50,72/50,88/50,52/50,77)

4. Stephanie Schneider/Annika Drazek (GER) +0,52 (50,63/50,93/50,71/50,70)

5. Jamie Greubel Poser/Aja Evans (USA) +0,57 (50,59/50,99/50,59/50,85)

6. Alysia Rissling/Heather Moyse (CAN) +1,18 (50,81/50,95/50,83/51,04)

7. Christine de Bruin/Melissa Lotholz (CAN) +1,44 (50,94/50,91/50,75/51,29)

8. Mica McNeill/Mica Moore (GBR) +1,62 (50,77/50,95/51,16/51,19)

9. Sabrina Hafner/Eveline Rebsamen (SUI) +1,85 (50,86/51,16/51,07/51,21)

10. Christina Hengster/Valerie Kleiser +2,06 (51,23/51,04/51,00/51,24)

Weiter:

18. Katrin Beierl/Victoria Hahn (beide AUT) +3,39 (51,49/51,41/51,51/51,43)