Phnom Penh – Kambodschas Ministerpräsident Hun Sen hat Regierungsgegnern im Ausland damit gedroht, sie bis nach Hause zu verfolgen und persönlich zu verprügeln. Vor einem internationalen Gipfel nächsten Monat in Sydney, bei dem Proteste gegen ihn erwartet werden, sagte er: "Ich warne Euch davor, Fotos von mir zu verbrennen. Wenn ihr mein Bild verbrennt, werde ich Euch nach Hause verfolgen und schlagen."

Zu dem Gipfel Mitte März hat Australien die Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (ASEAN) geladen. Hun Sen drohte nach einem Bericht der "Phnom Penh Post" (Donnerstag) auch damit, das Treffen platzen zu lassen. "Wenn Hun Sen nicht da ist, wird es keine ASEAN geben", sagte er. Der 65-Jährige ist in dem südostasiatischen Staat bereits seit Mitte der 1980er Jahre als Ministerpräsident an der Macht. Damit ist Hun Sen einer der dienstältesten Regierungschefs der Welt. ASEAN besteht aus zehn Ländern.

In diesem Jahr sind in Kambodscha Parlamentswahlen geplant. Allerdings wurde die wichtigste Oppositionspartei verboten. Viele Oppositionspolitiker sind ins Ausland geflohen. Das 14-Millionen-Einwohner-Land ist eine konstitutionelle Monarchie mit König Norodom Sihamoni (64) an der Spitze. Dem König kommen nach der Verfassung aber keine Machtbefugnisse zu. (APA, 22.2.2018)