Darmstadt – Das europäische Forschungsprojekt ExoMars ist einen wichtigen Schritt vorangekommen. Die 2016 ins All geschickte Marssonde Trace Gas Orbiter (TGO) hat komplexe Bremsmanöver in der oberen Marsatmosphäre abgeschlossen. Wie die Europäische Weltraumorganisation am Donnerstag mitteilte, sollen Messgeräte nun unter anderem nach Methan in der Atmosphäre des Roten Planeten suchen.

"Jetzt kann endlich die Mission anfangen", sagte der Leiter des Esa-Missionsbetriebs, Paolo Ferri. "Nach fast genau zwei Jahren harter Arbeit können wir mit der wissenschaftlichen Arbeit anfangen und die Früchte der langen Vorbereitung ernten." Mit ExoMars suchen die Raumfahrtbehörde Roskosmos und ihr europäischer Partner Esa nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten.

European Space Agency, ESA

Ab April im gewünschten Orbit

Gesteuert wird die Sonde vom Satellitenkontrollzentrum der ESA in Darmstadt (Esoc) aus. Die Atmosphärenbremsung endete demnach am 20. Februar um 18:20 MEZ, als der TGO seine Schubdüsen für ungefähr 16 Minuten zündete, um die größte Annäherung an die Oberfläche auf etwa 200 Kilometer – und damit knapp außerhalb der Atmosphäre – anzuheben. Dies brachte die Sonde in ihre neue Umlaufbahn.

Im kommenden Monat soll das Kontrollteam mithilfe der Schubdüse eine Serie von bis zu zehn Manövern durchführen, "um den Orbit zu trimmen", hieß es. Etwa Mitte April soll dann die endgültige, nahezu kreisrunde Umlaufbahn auf etwa 400 Kilometern Höhe erreicht sein.

Rover-Landung für 2021 geplant

Wissenschaftliches Hauptziel des TGO ist es, eine detaillierte Bestandsaufnahme der Spurengase zu machen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Versuch, Methan und andere Gase nachzuweisen, die von biologischer oder geologischer Aktivität stammen könnten.

Die Sonde war im Oktober 2016 in eine Umlaufbahn um den Mars gebracht worden. Im März 2021 soll dann ein ExoMars-Rover mitsamt einer Landeplattform auf den Roten Planeten gebracht werden, um Untersuchungen der Marsoberfläche sowie Bohrungen durchzuführen. (APA, red, 22.2.2018)