Aktuell können Kleinanleger in ein Wohnprojekt in Wien-Floridsdorf investieren. Hier plant Bauträger Trendhaus 34 Wohnungen mit Größen zwischen 35 und 80 Quadratmeter.

Visualisierung: Trendhaus

Die deutsche Crowdfundingplattform Zinsland präsentiert seit kurzem ihr zweites Projekt in Österreich. Für ein Wohnbauprojekt in der Brünner Straße im 21. Bezirk Wiens des Bauträgers Trendhaus sollen von der Crowd mindestens 1,499 Millionen Euro eingesammelt werden. Bis Anfang respektive Mitte 2019 sollen hier 34 Wohnungen "im mittleren Segment" mit Größen zwischen 35 und 80 Quadratmeter entstehen.

Beim ersten Zinsland-Projekt in Österreich – dabei handelte es sich um den Um- bzw. Ausbau eines Mehrfamilienhauses in der Burggasse im siebenten Bezirk – wurde das Fundinglimit von 500.000 Euro im Vorjahr erreicht. Der bürokratische und rechtliche Aufwand hinter dem Schritt nach Österreich sei aber größer als erwartet gewesen, berichtet Zinsland-Geschäftsführer Carl von Stechow. Daher habe man dann weitere Projekte in Österreich forciert.

Investments und Werbung erhofft

Juwal Grauss, Geschäftsführer von Trendhaus, das für sein neuestes Projekt nun um Kleinanleger buhlt, erhofft sich vom Crowdfunding nicht nur Investments, sondern auch Werbung für sein Projekt. "Zinsland trägt unseren Namen weiter", so Grauss im Standard-Gespräch. Er stellt den Anlegern eine Verzinsung von 6,5 Prozent über eine Laufzeit von 30 Monaten in Aussicht. "Im Gegenzug gibt es Betongold", so Grauss. "Da kann nicht viel passieren."

In Deutschland schlitterte im Herbst aber ein anderes Zinsland-Projekt, die Kleinwohnungen Luvebelle in Berlin, in die Pleite. Das Insolvenzverfahren für eine der beiden Projektgesellschaften wurde im Dezember eröffnet. Weil Investoren ihre Gelder mittels Nachrangdarlehen investierten, dürfte ihr Geld weg sein. Wie es zu der Pleite gekommen ist, sei immer noch nicht ganz klar, sagt von Stechow. Er betont aber, dass Zinsland alles versucht habe, das Projekt noch zum Erfolg zu führen. Ein Investor sei sogar bereit gewesen, die Projektgesellschaft zu übernehmen.

Andere Zielgruppe

In Österreich sei Crowdfunding als Anlageform eher noch akzeptiert als in Deutschland, meint von Stechow. "Der riesige Unterschied zu österreichischen Crowdfundingplattformen ist aber unser Track-Record und die Anzahl unserer Anleger. Damit können wir das Fundinglimit schneller erreichen." Zudem sei die Zielgruppe in Deutschland eine andere, durchschnittlich würden höhere Beträge, nämlich zwischen 5000 und 10.000 Euro, investiert. Beim ersten Projekt in Wien hätten viele deutsche Anleger in die Immobilie investiert. Ein Effekt, auf den man nun auch in Floridsdorf hofft. (zof, 27.2.2018)