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Der Herr Präsident und das Mädchen.

Foto: Murat Cetinmuhurdar/Pool Photo via AP

Istanbul – Eine Rede, bei welcher der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan ein weinendes Mädchen in Soldatenuniform zurechtweist, hat für Aufregung gesorgt. Erdoğan hatte bei einer Veranstaltung in der Provinz Kahramanmaraş in Anatolien das Mädchen aus dem Publikum auf die Bühne geholt und ermahnte sie, dass Soldaten nicht weinten.

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Er küsste das Kind auf die Wange, tätschelte es und sagte dann an die Menge gerichtet: "Wenn es als Märtyrer fällt, werden sie es auch – so Gott will – mit der Fahne zudecken. Es ist alles bereit." Dann beugte Erdoğan sich zu dem Mädchen und sagte: "Nicht?", küsste es erneut und schickte es von der Bühne. Der Sarg gefallener Soldaten wird beim Begräbnis in der Regel mit einer türkischen Flagge bedeckt.

Bisher 33 Tote

Die Türkei hatte am 20. Jänner eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordwestsyrien begonnen. Die islamisch-konservative Regierungspartei setzt dabei auch auf nationalistische Gefühle. Auch viele Gegner Erdoğans befürworten den Militäreinsatz, bei dem bisher 33 türkische Soldaten getötet wurden. (APA, 25.2.2018)