Aufwind für Wiens Flughafen: 2017 konnte man den Gewinn deutlich steigern.

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Wien – "Trotz der Insolvenz der Air-Berlin-Gruppe konnten wir einen neuen Rekordgewinn, vor allem dank der guten Passagierentwicklung und der guten Ergebnisse unserer Malta-Beteiligung, erzielen", berichteten die Flughafen-Wien-Chefs Julian Jäger und Günther Ofner am Dienstag. Für heuer werden erneut ein Ergebnisplus und Passagierzuwächse erwartet.

Die Aktionäre, allen voran die Länder Wien und Niederösterreich sowie der australische Pensionsfonds, die Mitarbeiterstiftung und die Kleinaktionäre, können sich über eine Anhebung der Dividende auf 68 Cent je Aktie freuen. Im Jahr 2016 wurden 0,625 Euro ausgeschüttet.

Flughafen kündigt 1.000 neue Arbeitsplätze an

"Neue Betriebsansiedlungen und die Erweiterung der Airport City werden mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze schaffen", sagt Ofner. 2017 war mit 30,9 Millionen Passagieren ein Rekordjahr für die Flughafen-Wien-Gruppe, für 2018 seien die Aussichten sehr positiv: Aufgrund der zu erwartenden Wachstumsimpulse durch Fluglinien am Standort Wien wird der prognostizierte Passagierzuwachs auf über fünf Prozent in Wien und mehr als sieben Prozent in der gesamten Gruppe angehoben.

Wesentliches Wachstum wird von der Lufthansa-Gruppe, dem Low-Cost-Sektor und der Langstrecke kommen. Eine Trendwende wird auch bei den Flugbewegungen am Standort Wien (plus fünf Prozent) erwartet.

Deutlicher Ergebnisanstieg

Trotz schwieriger Marktbedingungen und der Insolvenz der Air-Berlin-Gruppe stiegen die Umsatzerlöse der Flughafen-Wien-Gruppe um 1,6 Prozent auf 753,2 Millionen Euro. Während das Ebitda mit 326,5 Millionen ein Prozent unter dem Vorjahrswert lag, stieg das Ebit um 11,5 Prozent auf 191,8 Millionen. Nach Abzug des Finanzaufwands und Steuern konnte das Nettoergebnis um 12,7 Prozent auf 126,9 Millionen (nach Minderheiten 114,7 Millionen) gesteigert werden.

Die Umsätze des Segments Airport gingen im Vergleich zum Jahr 2016 leicht um 0,7 Prozent auf 368,2 Millionen Euro zurück. Dem positiven Effekt des Passagierwachstums im Vorjahr stehen höhere Incentive-Leistungen gegenüber, wodurch die Segmenterlöse nicht im Ausmaß der Passagierzahlen steigen.

Elf Millionen für Air-Cargo-Center Ost

Von den 103,6 Millionen Euro an Investitionen entfielen 15,8 Millionen auf Grundstückskäufe für die Entwicklung von Immobilienprojekten am Standort, 11,2 Millionen auf den Ausbau des Air-Cargo-Centers Ost, 2,4 Millionen auf den Ausbau einer Trafostation und 2,8 Millionen auf Investitionen in Rollwege.

Am Flughafen Malta wurden 9,6 Millionen Euro in Terminalumbauten investiert und am Flugplatz Bad Vöslau um 2,6 Millionen ein Verwaltungs- und Hangargebäude erworben. Für das Gesamtjahr 2018 sind Investitionen von rund 175 Millionen Euro vorgesehen.

Verkehrsentwicklung 2017

Verkehrsseitig hat sich das Jahr 2017 gut entwickelt: Der Flughafen Wien inklusive Malta Airport und Flughafen Košice verzeichnete mit 30,9 Millionen Passagieren einen Zuwachs von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Wien gab es mit 24,4 Millionen 4,5 Prozent mehr Passagiere und damit einen neuen Rekordwert. Das Frachtaufkommen nahm um 1,9 Prozent auf 287.962 Tonnen zu. 74 Fluglinien flogen den Flughafen Wien regelmäßig an, sie bedienten damit 195 Destinationen in 70 Ländern.

Aufgrund der zu erwartenden Wachstumsimpulse von Airlines am Standort Wien verbessert die Gruppe ihre Passagier- und Ergebnisprognose substanziell: Inklusive Malta und Košice wird ein Passagierzuwachs von mehr als sieben Prozent erwartet. Der Umsatz soll dadurch auf über 760 Millionen Euro steigen, das Ebitda auf über 340 Millionen. Das Ergebnis nach Steuern dürfte bei mindestens 140 Millionen Euro liegen. Die Nettoverschuldung soll weiter auf unter 250 Millionen reduziert werden.

Für den Standort Wien wird 2018 ein Passagierwachstum von mehr als fünf Prozent erwartet. Erste Impulse dafür seien neue Strecken nach Kapstadt und Tokio durch die AUA, neue Verbindungen zu 18 Destinationen durch Wizz Air und zu zwölf Destinationen durch Eurowings. Zusätzlich werden neue Verbindungen und Frequenzaufstockungen von Air Malta, Easyjet, Volotea und Vueling erwartet. (cr, 27.2.2018)