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Winston Peters, Vizepremier und neuseeländischer Außenminister, wird Abrüstungsminister.

Foto: AP/Nick Perry

Wellington – Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern hat in ihrer ersten große Rede zur Außenpolitik seit dem Amtsantritt im Oktober am Dienstag angekündigt, einen neuen Ministerposten für atomare Abrüstung und Nichtverbreitung von Atomwaffen zu schaffen. Das Amt wird ihr derzeitiger Vize Winston Peters übernehmen, der zudem Außenminister ist.

Der Schritt sei eine Reaktion auf die Spannungen in der Asien-Pazifik-Region, erklärte die Labour-Politiker. Insbesondere Nordkoreas Atomwaffenpolitik stelle eine Bedrohung dar. "Atomfrei zu sein ist ein wichtiger Teil dessen, was wir Neuseeländer sind und wie wir uns sehen – sowohl hier als auch in Übersee."

Jacinda Ardern fasst ihre Rede in einer Videobotschaft zusammen.

Erst am Freitag hatten die USA neue Sanktionen gegen Nordkorea verkündet. Auch UN-Generalsekretär António Guterres rief am Montag alle Länder auf, den Kampf gegen Atomwaffen voranzutreiben.

Atomfreie Politik hat lange Tradition

Neuseeland engagiert sich schon lange für eine atomwaffenfreie Welt – eine Politik, die das Land manchmal in Opposition zu seinen Verbündeten bringt. In den 80er-Jahren verbannte eine Labour-Regierung alle Schiffe mit atomaren Antrieben oder atomarer Bewaffnung. Die USA lösten daraufhin einige Sicherheitsverträge mit Neuseeland auf. Unter einer Mitte-rechts-Regierung entspannten sich die Beziehungen 2016 wieder.

Der neue Abrüstungsminister Peters ist einer der wenigen westlichen Politiker, die schon einmal in Nordkorea zu Gast waren. Er besuchte das isolierte Land 2005 in seiner ersten Amtszeit als Außenminister. (red, 27.2.2018)