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iPhone knacken: Geht auch ohne Gewalt.

Foto: Richard Drew / AP

Apple hat in den letzten Jahren viel Zeit in die Absicherung seiner Smartphones gesteckt. Zu viel Zeit wie so manche Vertreter staatlicher Behörden meinen, die gerne eine Hintertür für Geheimdienste sehen würden. Apple wehrt sich gegen solche Forderungen, also suchen sich die Spione andere Wege – und sind dabei offenbar erfolgreich.

Versprechen

Der israelischer Geheimdienstzulierferer Cellebrite wirbt damit, dass man alle aktuellen iOS-Geräte entsperren kann. Dies inkludiert iPhone, iPad, iPad Mini und iPad Pro sowie die Softwareversionen iOS 5 bis iOS 11. Ob das Gerät via PIN, Passwort oder andere Schutzmechanismen gesperrt ist, ist dabei irrelevant.

Angebot

Laut Informationen von Forbes hat das Unternehmen diese "Cellebrite Advance Unlocking Services" auch bereits aktiv diversen Geheimdiensten angeboten. Und das offenbar mit Erfolg: Jedenfalls soll etwa das FBI bereits im Dezember das iPhone X eines Verdächtigen mithilfe der Cellebrite-Software geknackt haben. Der Service des Unternehmens beschränkt sich übrigens nicht auf Apple-Geräte sondern umfasst auch Googles Android-Devices, die gemeinhin als die sichersten in der Android-Welt gelten.

Spurensuche

Auf welche Weise Cellebrite die Lock-Screen-Sperre aushebeln kann, ist dabei natürlich ein streng gehütetes Geheimnis. Es ist aber davon auszugehen, dass man sich dabei öffentlich bislang nicht bekannter Sicherheitslücken bedient. Sicherheitsexperten kritisieren solche Methoden seit Jahren, da damit Lücken, die auch von Kriminellen genutzt werden könnten, bewusst geheimgehalten werden, um staatlichen Spionen Zutritt zu verschaffen – was die SIcherheit sämtlicher Smartphone-Nutzer reduziert.

Hintergrund

Laut früheren Berichten sammelt Cellebrite solche Zero-Day-Lücken zuhauf, um darauf basierend dann seine Dienste anzubieten. So soll das Unternehmen unter anderem Verträge mit verschiedenen US-Behörden haben. Dass es sich dabei um ein sehr einträgliches Geschäft handelt, unterstreicht Forbes mit dem Hinweis auf einen Fall aus dem Vorjahr: Das US-Heimatschutzministerium soll für einen einzigen solchen Deal zwei Millionen US-Dollar gezahlt haben. (apo, 27.2.2018)